Behandlung: Wie wird die primäre Autoimmunneutropenie behandelt?
Autor: S. Mellor-Heineke, C. Zeidler, Zuletzt geändert: 10.06.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e278651
Wurde bei Ihrem Kind eine primäre Autoimmunneutropenie festgestellt, so sollte es nach Möglichkeit in einem spezialisierten Behandlungszentrum behandelt werden.
Regelmäßige Vorstellungen in einem solchen Zentrum sorgen dafür, dass der Krankheitsverlauf sorgfältig überwacht wird. Die Patienten und ihre Angehörigen erhalten dort fachgerechte Antworten auf ihre Fragen, seien sie zum Umgang mit der Erkrankung im Alltag, zu neuen Behandlungsmethoden und zu aktuellen Forschungsergebnissen.
Allgemeine Informationen zu den Behandlungsstrategien
Die Behandlung einer primären Autoimmunneutropenie richtet sich in erster Linie nach den Symptomen der Erkrankung (siehe „Symptome“):
In der Regel ist keine Therapie erforderlich. Eine generelle antibiotische Prophylaxe wird nicht empfohlen. Bei wiederholten, leichten bakteriellen Infektionen kann eine antibiotische Prophylaxe beispielsweise zeitlich begrenzt über die Wintermonate, mit Cotrimoxazol (5 mg/kg/Tag TMP-Anteil) hilfreich sein. Eine Dauertherapie mit dem Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF) ist normalerweise nicht erforderlich. Bei schweren bakteriellen Infektionen kann zeitlich begrenzt eine Therapie mit G-CSF (Filgrastim oder Lenograstim) hilfreich sein.
Kinder mit einer Autoimmunneutropenie können uneingeschränkt am alltäglichen Leben inklusive Besuch einer Kindertagesstätte teilnehmen. Die Teilnahme ist unabhängig von den Granulozytenwerten. Besondere Hygienemaßnahmen sind nicht erforderlich. Auch können die Patienten alle Impfungen, inklusive Lebendimpfungen, nach den Empfehlungen der STIKO erhalten.