Welche Formen (Subtypen) der AML gibt es?

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 16.11.2020 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e56862

Da die bösartige Veränderung nicht nur verschiedene Arten myeloischer Vorläuferzellen betreffen kann (siehe Abschnitt „Ursprung der AML“), sondern darüber hinaus auch auf unterschiedlichen Reifungsstufen erfolgt, gibt es verschiedene Formen (Subtypen) der AML:

  • Myeloblastenleukämie und Promyelozytenleukämie: Beide Leukämieformen gehen von Vorläuferzellen der Granulozyten aus. Die Zellen, aus denen die Promyelozytenleukämie entsteht, sind allerdings im Unterschied zur Myeloblastenleukämie weiter ausgereift. Während Myeloblastenleukämien den bei weitem größten Teil der akuten myeloischen Leukämien ausmachen, ist die Promyelozytenleukämie selten.
  • Monoblastenleukämie: Diese Leukämieform ist seltener als die Myeloblastenleukämie und geht überwiegend von Vorläuferzellen der Monozyten aus.
  • Akute myelomonozytäre Leukämien: Hierbei handelt es sich um Mischformen der Myeloblasten- und Monoblastenleukämie.
  • Erythroblastenleukämien; Sie entstehen überwiegend aus Vorläuferzellen der Erythrozyten.
  • Megakaryozytenleukämien: Diese gehen aus Vorläuferzellen der Thrombozyten hervor.

Bis vor einiger Zeit wurden, je nach Herkunft der leukämischen Zellen, acht verschiedene Subtypen der AML unterschieden. Heutzutage erfolgt die Einteilung insbesondere anhand der genetischen Veränderungen der AML-Zellen. Die morphologischen Merkmale sind bei der raschen Diagnosestellung (durch das Mikroskop) wichtig. Hier lässt sich auch die seltene akute Promyelozytenleukämie meist gut erkennen (siehe auch Kapitel "Therapieplanung"). [ARB2016] [CRE2019] [CRE2018]

Wichtig zu wissen: Es gibt verschiedene Formen der AML, die sich, was Krankheitsverlauf und Heilungsaussichten (Prognose) betrifft, zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Bei der Wahl der Behandlungsstrategie werden diese Unterschiede berücksichtigt.