Laboruntersuchungen

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 31.08.2021 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e63515

Blutuntersuchungen

Blutuntersuchungen können Aufschluss über den Allgemeinzustand des Patienten sowie über die Funktionen einzelner Organe (zum Beispiel Leber und Nieren) geben.

Zu den Untersuchungen gehören unter anderem die Auszählung eines Blutzellausstrichs unter dem Mikroskop (Blutbild), die Bestimmung der Bluteiweiße und Immunglobuline (Antikörper) und die Messung der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (Blutsenkung). Die Blutsenkung bei Hodgkin-Patienten kann, muss aber nicht erhöht ausfallen. Außerdem wird nach Virusinfektionen gesucht, welche ebenfalls vergrößerte Lymphknoten verursachen beziehungsweise an der Lymphom-Entstehung beteiligt sein können.

Gut zu wissen: Eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit wird inzwischen als Risikofaktor betrachtet und bei der Therapieplanung berücksichtigt (siehe hierzu auch Kapitel "Therapieplanung - Krankheitsstadien").

Allgemeine Informationen zur Blutuntersuchung erhalten Sie hier.

Knochenmarkuntersuchung

Da bei Morbus Hodgkin auch das Knochenmark befallen sein kann, gehörte bis vor kurzem eine Knochenmarkstanzbiopsie mit anschließender Untersuchung der gewonnenen Gewebeprobe zur gängigen Diagnostik bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphom. Bei dieser Untersuchung stanzt der Arzt mit einer speziellen Hohlnadel einen etwa zwei Zentimeter langen Gewebezylinder aus dem Beckenkammknochen, in der Regel unter örtlicher Betäubung. Anschließend wird das gewonnene Knochenmark unter dem Mikroskop, das heißt, feingeweblich (histologisch) auf das Vorhandensein von Hodgkin-Zellen untersucht [Histologie].

Inzwischen hat sich im Rahmen von Studien gezeigt, dass die Knochenmarkbiopsie durch eine Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ersetzt werden kann [KLU2011a] [PUR2011]. Im Rahmen der Therapieoptimierungsstudie EuroNet-PHL-C2 (Patientenaufnahme seit dem 30.09.2020 beendet) wurde ein möglicher Knochenmarkbefall durch die PET-Untersuchung miterfasst (siehe auch Kapitel "Bildgebende Verfahren"). Dies soll auch nach Abschluss der Studie weiterhin Standard sein.