Krankheitsverläufe: Wie kann ein Hodgkin-Lymphom verlaufen?

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 17.06.2021 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e63593

Der Verlauf eines Hodgkin-Lymphoms ist von Patient zu Patient verschieden. Entscheidend für eine günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs ist in erster Linie, dass der Patient schnellstmöglich behandelt wird. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, breitet sie sich im Körper aus und verläuft in aller Regel tödlich.

Mit einer sofortigen intensiven Behandlung kann heute bei über 95 % der Patienten die Krankheit geheilt werden [ERD2020]. Bei einem kleineren Teil (etwa 6-12 %) der Patienten kann es nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung allerdings zu einem Krankheitsrückfall, einem so genannten Rezidiv, kommen [DOE2013] [DOE2003] [RUE2001].

Außerdem gibt es Patienten, die zunächst kaum oder gar nicht auf die Behandlung ansprechen (Therapieversagen). Meist lässt sich bei diesen Patienten durch eine Intensivierung der Therapie oder eine Änderung der Behandlungsstrategie doch noch eine Heilung erreichen. Bisweilen ist es aber, trotz Einsatz aller zur Verfügung stehenden Behandlungsmaßnahmen nicht möglich, die Krankheit ganz zu beherrschen.

Wie ein Hodgkin-Lymphom verläuft, hängt vor allem davon ab, wie weit sich die Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose im Körper ausgebreitet hat, das heißt, welches Krankheitsstadium vorliegt. Dabei spielt auch eine Rolle, ob Organe außerhalb des lymphatischen Systems befallen sind (extranodaler Befall / E-Stadien) und/oder weitere Risikofaktoren vorliegen (siehe Kapitel "Therapieplanung"). Diese Faktoren werden zwar bei der Therapieplanung berücksichtigt, können aber nicht immer gleichermaßen gut beeinflusst werden.

Gut zu wissen: Wahrscheinlich sind auch, abgesehen von den oben genannten Faktoren, zusätzlich molekulare oder biologische/epigenetische Faktoren von Bedeutung, denn auch Hochrisiko-Patienten können noch nach einem Rückfall gut geheilt werden – zumal die Behandlung immer "risikoadaptiert" erfolgt, also auf das individuelle Rückfallrisiko jedes Patienten abgestimmt wird.