Wie läuft die Behandlung in den verschiedenen Therapiegruppen ab?
Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 23.03.2022 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e101727
Die Behandlung eines Patienten mit Neuroblastom richtet sich nach seiner individuellen Krankheitssituation und der Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsrückfalles. Jeder Patient wird daher zu Beginn der Behandlung einer bestimmten Risiko- oder Therapiegruppe zugeordnet. Die aktuellen Behandlungsrichtlinien sehen eine Einteilung in drei Therapiegruppen vor: Niedrige Risikogruppe, Mittlere Risikogruppe und Hochrisikogruppe. Für jede dieser Therapiegruppen gelten unterschiedliche Therapiepläne. Auf diese Weise kann eine auf den einzelnen Patienten abgestimmte, risikoangepasste Behandlung erfolgen.
Für Patienten mit einem Niedrigrisiko-Neuroblastom (Krankheitsstadium 1 oder 2) reicht meist eine Operation oder gar eine Beobachtung nach Gewebeentnahme (Biopsie) zur Heilung aus. Für Patienten der mittleren Risikogruppe ist eine Kombination von Operation und Chemotherapie vorgesehen, gelegentlich kann zusätzlich eine Bestrahlung eines noch aktiven Tumorrestes erforderlich sein. Bei Patienten mit Hochrisiko-Neuroblastom ist eine sehr intensive Therapie unter Einsatz mehrerer Behandlungsmethoden erforderlich, um die Heilungsaussichten zu verbessern.
Im Folgenden werden die Standard-Therapiepläne für die verschiedenen Therapiegruppen vorgestellt, die im Rahmen der aktuellen Behandlungsempfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) gelten (siehe auch Kapitel „Therapieoptimierungsstudien“). Bitte beachten Sie, dass innerhalb von Therapiestudien sowohl die Einteilung der Therapiegruppen als auch die Behandlung vom hier dargestellten Standard abweichen können.