Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
Zuletzt geändert: 27.05.2016 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e1746
Neben den somatisch ausgerichteten Spätfolgen muß auch der Einfluß von Erkrankung und Behandlung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder und ihre Auswirkung auf die Lebensdomänen (physisch, sozial, emotional, kognitiv) bewertet werden. Dies gilt für die Zeit der Therapie als auch für die Nachbehandlung in der Nachsorge. Die geringe Inzidenz von Krebserkrankungen bei Kindern an den in der gesamten Population auftretenden Erkrankungen, die Verschiedenheit der Erkrankung und die große Altersspanne beeinflussen die Methodik und Praktikabilität der Lebensqualitätserfassung.
Anzuwendende Methodik zur Erhebung der Lebensqualität
Zur Erhebung der subjektiven Lebensqualität haben sich Fragebögen als Instrumente bewährt. Sie müssen in ihrem Inhalt auf die Altersbelange der befragten Kinder und Jugendlichen abgestimmt sein, sie sollten kurz, reliabel und valide sein. Ideal ist die Ergänzung eines Elternfragebogens, um auch die Sicht der Eltern bezogen auf die Lebensqualitätsentwicklung ihres Kindes zu berücksichtigen. Die anzuwendenden Instrumente sollten die bekannten Domänen der kindlichen Lebensqualität Körperliche Funktion, Emotionales Verhalten, Sozialverhalten und Kognition berücksichtigen [LAN2000]
Bei Kindern mit onkologischen Erkrankungen sind die Subdomänen Schmerz, Krankheitsängste, Körperbild und als Hauptdomäne Autonomie von zusätzlicher Bedeutung. Der Arbeitsbereich Lebensqualität der pädiatrischen Onkologie, der in Düsseldorf angesiedelt ist, hat dazu Standards entwickelt, die Therapie begleitend und in der Nachsorgeangewandt werden können. Zur Zeit werden umfangreiche sowohl retrospektive als auch prospektive Untersuchungen bei Kindern mit Hirntumoren und Leukämien durchgeführt. Empfehlungen für die Erhebung von Spätfolgen und Lebensqualität als Basisprogramm in der Pädiatrischen Onkologie werden von LESS und dem Arbeitsbereich Lebensqualität innerhalb des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (KPOH), gefördert durch das BMBF, erarbeitet [CAL2000e].