HB99
Autor: Julia Dobke, Zuletzt geändert: 09.07.2015
https://kinderkrebsinfo.de/doi/e8497
HB99 |
HB99 Protokoll zur kooperativen Therapieptimierungsprüfung der Behandlung von malignen Lebertumoren des Kindesalters.
Studie seit dem 01.01.2009 geschlossen. Gemeinsame SIOPEL-GPOH-Studie in Vorbereitung. |
Erkrankung |
Primärer Lebertumor (Hepatoblastom) und hepatozelluläres Karzinom |
Art |
Therapieoptimierungsstudie, prospektiv, multizentrisch |
Fragestellung / Ziel |
Allgemeine Fragestellung: Ansprechen von Hepatoblastomen und hepatozellulären Karzinomen des Kindesalters auf Chemotherapie sowie Erhöhung der Überlebensrate bei fortgeschrittenem Hepatoblastom durch Hochdosis-Chemotherapie mit Stammzellreserve und ausgedehnter Chirurgie / Lebertransplantation
Studienziele bezüglich Hepatoblastom:
- Verbesserung des Gesamtüberlebens durch differenziertere Therapie von Standard- und Hochrisiko-Patienten.
- Qualitätssicherung bei Durchführung der Standard-Chemotherapie mit der IPA-Kombination (Ifosfamid, Cisplatin, Doxorubicin/Adriamycin), gleichzeitig Reduktion der tubulären Nephrotoxizität durch Fortlassung des initialen Ifosfamid-Bolus.
- Weitere Testung von Standard-Dosis CARBO/VP16 als primäre und alternative sekundäre Therapie beim Hepatoblastom.
- Testung der Wirksamkeit und Toxizität von Hochdosis CARBO/VP16 bei fortgeschrittenem Hepatoblastom.
Studienziele bezüglich Hepatozelluläres Karzinom:
- Verbesserung der Überlebenschancen von Kindern mit primär nicht resektablem hepatozellulärem Karzinom durch Intensivierung und Differenzierung der Therapie.
- Weitere Testung von Standard-Dosis CARBO/VP16 als neoadjuvante Therapie in Kombination mit Hochdosis CARBO/VP16.Testung von Phase II-Medikamenten, zunächst der TOPO/DOXO-Kombination beim resistenten Hepatozellulären Karzinom (HCC).
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Therapie / Studienarme |
Bis zum Beginn der neuen, gemeinsamen SIOPEL-GPOH-Studien, schlägt die Studiengruppe folgende Therapiestrategien für die Behandlung von Kindern und Jugendliche mit einem Hepatoblastom oder hepatozellulären Karzinomen vor:
Standardrisiko-Hepatoblastom (SR-HB):
Abgeschlossene SIOPEL-Studien haben gezeigt, dass für diese Gruppe neben der Tumorresektion die Kombination von Cisplatin und Adriamycin (PA) eine ausreichende Therapie darstellt. Empfohlen werden 2-3 Kurse PA vor der OP und 1 Kurs postoperativ.
Hochrisiko-Hepatoblastom (HR-HB):
Im Vergleich der Ergebnisse der HB 99 Studie mit der SIOPEL 3 Studie hat sich gezeigt, dass die Anwendung von Hochdosis Carboplatin/VP16 in der HB 99 Studie keine verbesserten Remissionsergebnisse bringt. Somit wird für die Interimsphase die Verabreichung von sieben präoperativen Kursen Cisplatin im Wechsel mit Carboplatin/Doxorubicin empfohlen. Für Patienten, die einen potentiell nicht resektablen, aber auf die Leber beschränkten Tumor haben, wird empfohlen, frühzeitig eine Lebertransplantation einzuplanen.
Hepatozelluläres Karzinom (HCC):
Primär makroskopisch komplett resizierte HCC erreichen eine hohe Remissionsrate. Deshalb sollte in allen diesen Fällen eine primäre komplette Resktion angestrebt werden. Zur medikamentösen Therapie wird eine Kombination von Cisplatin und Doxorubicin mit Sorafenib sowohl als präoperative Therapie für primär nicht resektable Tumoren als auch für 2 postoperative Kurse nach Tumorresektion vorgeschlagen. Das Sorafenib sollte für 1 Jahr als Dauertherapie nach Tumorentfernung fortgeführt werden.
Die Studienleitung bereitet zum jetzigen Zeitpunkt die weitere Erfassung aller Patienten mit einem primären Lebertumor im Rahmen einer Registerstudie vor. Zur Referenzpathologie steht weiterhin das Kieler Tumorregister (Prof. Ivo Leuscher) zur Verfügung.
Die radiologische Referenzbeurteilung erfolgt weiterhin in der Studienzentrale in München. Dieses ist besonders hinsichtlich einer Beratung zur Einordnung der Hepatoblastompatienten in die Standard-oder Hochrisikogruppe sowie für die Beurteilung der potentiellen Resektabilität wichtig.
Weiterhin wird darum gebeten, Tumormaterial zu Forschungszwecken an die Tumorbank am Institut für Neuropathologie der Universität Bonn (Prof. Thorsten Pietsch) zu senden.
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Einschluss-Kriterien |
- Alter: 0-20 Jahre
- primärer Lebertumor
- histologische Diagnose: Hepatoblastom oder hepatozelluläres Karzinom
- keine anderweitige vorherige Behandlung
- normale Nieren- und Herzfunktion vor Therapie
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Ausschluss-Kriterien |
- Alter: über 20 Jahre
- kein primärer Lebertumor
- Vortherapie nach anderem Schema
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Patientenanzahl |
120-Rekrutierung beendet |
Status |
01.01.1999 - 2010 (europäische Anschlussstudie in Planung) |
Eintrag Studien- Register |
Controlled Trials:
ISRCTN Hepatoblastom
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Leiter |
Prof. Dr. D. von Schweinitz |
E-Mail |
dietrich.schweinitz@med.uni-muenchen.de
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Kontakt |
Studienleiter
Prof. Dr. med.
Dietrich von Schweinitz
Klinikum der LMU
Dr. von Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie
Lindwurmstraße 4
80337
München
Telefon +49 (89) 44005 3101
Fax +49 (89) 44005 4726
Dietrich.Schweinitz@med.uni-muenchen.de
Studienassistentin
Ansprechpartner für die Onkologie
Prof. Dr. med.
Irene Schmid
Klinikum der Universität München, LMU München
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Lindwurmstraße 4
80337
München
Telefon +49 (89) 4400 54498
Fax +49 (89) 4400 57514
Irene.Schmid@med.uni-muenchen.de
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Verweis(e) |
Studienliteratur Heptoblastome
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