PHITT |
Internationale pädiatrische Lebertumor-Studie (PHITT: Pediatric Hepatic International Tumour Trial) |
Erkrankung |
Hepatoblastome und hepatozelluläre Karzinome bei Patienten <= 30 Jahren |
Art |
Internationale, multizentrische, randomisierte, prospektive Studie |
Fragestellung / Ziel |
Primäre Studienfragen
- Zu untersuchen, ob die Behandlung von Low-Risk HB reduziert werden kann (Gruppe B1).
- Die verschiedenen Behandlungsregimes für Intermediate-Risk HB zu vergleichen (Gruppe C).
- Die verschiedenen Post-Induktions-Behandlungsregimes für High-Risk HB zu vergleichen (Gruppe D2).
- Zu bestimmen, ob sich das Outcome bei unresezierbarem HCC verbessert, wenn das Behandlungselement GEMOX plus Sorafenib mit reduziertem Zeitintervall dem Regime PLADO plus Sorafenib hinzugefügt wird (Gruppe F).
- Tumoproben für biologische Studien und Toxizitätsstudien zu sammeln (alle Gruppen)
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Therapie / Studienarme |
Hepatoblasom
Gruppe A- sehr niedriges Risiko
In dieser Therapiegruppe werden Kinder und Jugendliche behandelt, deren Tumor aufgrund seiner Größe beziehungsweise Ausdehnung zum Zeitpunkt der Diagnose nicht operabel ist, bei denen aber keine weiteren Risikofaktoren vorliegen. Je nach Histologie werden sie nur operiert (Histologie: gut differenzierte fetale Tumorzellen = WDF) oder erhalten zwei Blöcke Chemotherapie mit Cisplatin nach der Operation (Histologie: ohne WDF).
Gruppe B - niedriges Risiko
In dieser Therapiegruppe werden Kinder und Jugendliche behandelt, deren Tumor aufgrund seiner Größe beziehungsweise Ausdehnung zum Zeitpunkt der Diagnose nicht operabel ist, bei denen aber keine weiteren Risikofaktoren vorliegen.
Alle erhalten präoperativ mindestens zwei Blöcke Chemotherapie mit Cisplatin. Wenn der Tumor nach diesen zwei Blöcken reseziert wird, erfolgt nach der OP eine Randomisierung: es wird geprüft, ob postoperativ eine Therapiereduktion auf zwei anstatt vier Chomeotherapieblöcke mit Cisplatin möglich ist, um die Therapietoxizität zu reduzieren, ohne die Prognose zu verschlechtern.
Patienten, die noch nicht nach dem zweiten Block Cisplatin operiert werden können, erhalten weitere zwei Blöcke Cisplatin vor der OP und zwei Blöcke nach der erfolgten OP.
Gruppe C - mittleres Risiko
Dieser Therapiegruppe werden alle Kinder und Jugendlichen mit lokal fortgeschrittenem Hepatoblastom zugeordnet. Dazu zählen PRETEXT I-III Hepatoblastome mit zusätzlichen Risikofaktoren sowie einige PRETEXT IV-Hepatoblastome. Der Zeitpunkt der Operation kann frei gewählt werden. Nach der Stratifizierung wird eine Randomisierung in einen von drei möglichen Therapiearmen durchgeführt. In jedem der drei Arme werden unterschiedliche Zytostatika verabreicht, deren Wirksamkeit bereits in Vorstudien bewiesen wurde, nun aber gegeneinander verglichen werden sollen.
Gruppe D - hohes Risiko
Das Vorliegen von Fernmetastasen (in der Regel Lungenmetastasen) zum Zeitpunkt der Diagnose bedingt prinzipiell eine Behandlung in der Hochrisiko-Gruppe – unabhängig von der lokalen Ausdehnung des Tumors in der Leber (PRETEXT-Stadium). Abgesehen davon sind – abhängig vom PRETEXT-Stadium – weitere Faktoren (wie anatomische Risikofaktoren, Alter des Patienten, AFP-Wert) ausschlaggebend für eine Behandlungsnotwendigkeit in der Hochrisikogruppe, auch dann, wenn keine Fernmetastasen vorliegen.
Alle Patienten erhalten die Standardinduktion aus drei Blöcken kombinierter Chemotherapie. Wird daraufhin festgestellt, dass die Lungenmetstasen in Remission sind oder durch eine Operation komplett reseziert werden konnten, so kann auch der Lebertumor operiert werden. Danach erhalten diese Patienten weitere 3 Blöcke Chemotherapie.
Sind die Metastasen nach der Standardinduktion und eventueller Operation nicht verschwunden, so erfolgt eine Randomisierung in einen von zwei Therapiearmen mit unterschiedlichen Zytostatika. Im Anschluss kann eine weitere Operation notwendig sein.
Hepatoblastäres Karzinom
Gruppe E - reseziertes HCC
Alle Patienten mit einer Prädisposition für ein HCC werden nach der OP nur beobachtet, da meist eine hohe Intoleranz gegenüber einer Chemotherapie besteht.
Alle Patienten mit einem de novo HCC erhalten nach der kompletten Resektion des Tumors vier Blöcke Chemotherapie.
Grupp F - unreseziertes / inkomplett reseziertes / metastatisches HCC
Ale Patienten, bei denen zur Diagnose keine oder nur eine inkomplette Resektion möglich ist oder die Metastasen haben werden in diese Gruppe stratifiziert. Es erfolgt eine Randomisierung in einen von zwei Therapiearmen mit unterschiedlichen Zytostatika, wobei in beiden Armen Sorafenib verabreicht wird. Im Anschluss ist die Lebertransplantation eine Option.
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Einschluss-Kriterien |
- Klinische Diagnose eines Hepatoblastoms* und histologische Diagnose eines Hepatoblastoms oder Hepatozellulärem Karzinoms. *Histologische Bestätigung des HB ist notwendig, es sei denn es besteht eine Notfallsituation, die die Durchführung einer Biopsie nicht möglich macht, aber die anderen Einschlusskriterien sind erfüllt)
- Alter >= 30 Jahre
- Schriftliche Einwilligung der Sorgeberechtigten liegt vor.
Weitere Einschlusskriterien werden in Abhaängigkeit der Gruppenzuordnung geprüft.
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Ausschluss-Kriterien |
- Jede vorhergegangene oder aktuelle andere Chemotherapie.
- Wiederkehrende Erkrankung
- Vorhergehende Organtransplantation (außen orthotope Lebertransplatation)
- Unkontrollierbare Infektion
- Nicht in der Lage oder Willens die studienkonforme Therapie zu absolvieren
- Zweitmalignom
- Schwanger oder in Stillzeit
Weitere Ausschlusskriterien werden in Abhängigkeit der Gruppenzuordnung geprüft.
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Patientenanzahl |
1220 in allen teilnehmenden Studiengruppen |
Status |
Start 2018, Ende der Rekrutierung: 31.12.2023, zuzüglich 2 Jahre Nachbeobachtung |
EudraCT |
2016-002828-85
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Eintrag Studien- Register |
Controlled Trials:
ISRCTN 17869351
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E-Mail |
irene.schmid@med.uni-muenchen.de
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Kontakt |
Studienleitung
Prof. Dr. med.
Irene Schmid
Klinikum der Universität München, LMU München
Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Lindwurmstraße 4
80337
München
Telefon +49 (89) 4400 54498
Fax +49 (89) 4400 57514
Irene.Schmid@med.uni-muenchen.de
Stellvertretende Studienleiterin
PD Dr. med.
Beate Häberle
Klinikum der Universität München, LMU München
Kinderchirurgische Klinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Lindwurmstraße 4
80337
München
Telefon +49 0(89) 4400 52811
beate.haeberle@med.uni-muenchen.de
Studienkoodinatorin
Dr.
Rebecca Maxwell
Kinderklinik und Poliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital
Lindwurmstraße 4
80337
München
Telefon +49 (0)89 4400 57857
rebecca.maxwell@med.uni-muenchen.de
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Teilnehmer |
Belgien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Groß-Brittanien, Irland,Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz |
Weitere Informationen |
Sponsor: University of Birmingham, Edgbaston, Birmingham, B15 2TT, United Kingdom, phitt@trials.bham.ac.uk |
Förderung |
European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme |