Grundhaltungen in der psychosozialen Versorgung

Autor:  Iris Lein-Köhler, Barbara Grießmeier, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 26.06.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e269612

Um Familien in dieser hochbelasteten Lebensphase angemessen zu unterstützen, berücksichtigt das Psychosoziale Team folgende ethische Aspekte:

  • Respekt: Integrität und Würde der PatientInnen und Angehörigen sind unbedingt zu wahren. Deshalb finden psychosoziale Angebote für Kinder/Jugendliche in Absprache mit und dem Einverständnis der Sorgeberechtigten statt und schließen das Recht auf Ablehnung von Angeboten ein.
  • Vertraulichkeit: Psychosoziale MitarbeiterInnen gehen mit allen vertraulichen Informationen sorgsam um und geben diese nur an andere in die Behandlung involvierte Personen weiter, wenn sie für beispielsweise das Verständnis bestimmter Verhaltensweisen vonnöten sind. Gegenüber Außenstehenden benötigen sie gegebenenfalls eine Entbindung von ihrer Schweigepflicht (beispielsweise für Kontaktaufnahme mit Schule, anderen TherapeutInnen oder Krankenkassen).
  • Kultursensibilität: Psychosoziale MitarbeiterInnen erkennen das Recht aller PatientInnen und Angehörigen auf eine angemessene Behandlung und psychosoziale Begleitung unabhängig von Herkunft und Religion an.
  • Wohlwollen: Psychosoziale MitarbeiterInnen respektieren die seelischen Abwehrmechanismen (beispielsweise das Recht auf Nichtwissen) und begegnen den Familien wohlwollend und stützend.
  • Aufrichtigkeit: Psychosoziale MitarbeiterInnen informieren ehrlich und situationsangemessen.

Psychosoziale MitarbeiterInnen setzen sich außerdem dafür ein, dass

  • die Kinder/Jugendlichen unter den gegebenen Umständen eine bestmögliche Lebensqualität in und außerhalb der Klinik haben.
  • Informationen zu Erkrankung und Behandlung altersgerecht und dem individuellen Informationsbedürfnis entsprechend erfolgen.
  • Jugendliche in die Entscheidungsprozesse zur Behandlung einbezogen werden.
  • Jugendliche und Eltern über mögliche Spätfolgen sowie darauf bezogene Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten Bescheid wissen.
  • eine offene Kommunikation innerhalb der Familie im Umgang mit der Wahrheit in Bezug auf die Erkrankung und deren Behandlung möglich wird.