Wie sind Psychosoziale Teams organisiert und ausgestattet?
Autor: Iris Lein-Köhler, Barbara Grießmeier, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 26.06.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e269668
Die psychosozialen MitarbeiterInnen in den Kliniken und Nachsorgeeinrichtungen können dann gute Arbeit leisten, wenn einerseits die personelle und räumliche Ausstattung dem Bedarf angemessen und andererseits die Organisation des Teams sowie die Zusammenarbeit mit den medizinischen Bereichen gut geregelt ist. Die vorhandenen personellen Ressourcen sollten der Anzahl der Neuaufnahmen pro Jahr angepasst sein.
Psychosoziale MitarbeiterInnen benötigen angemessene geschützte Räumlichkeiten für Diagnostik, Beratung und Therapie, die für PatientInnen und Angehörige (beispielsweise auch mit Rollstuhl und/oder Infusomat) gut erreichbar sind.
Ein gut ausgestattetes Spielzimmer sowie altersspezifische Beschäftigungsmöglichkeiten und Räumlichkeiten, die die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigen, sollten auf einer kinderonkologischen Station zum Standard gehören. Psychosoziale Versorgung setzt sich für eine kind-, jugend- und familienfreundliche Krankenhausgestaltung ein.
Da an vielen Kliniken die Mittel für personelle und materielle psychosoziale Ressourcen knapp sind und psychosoziale Versorgung (beispielsweise in Deutschland durch das Fallpauschalensystem) bisher nicht refinanziert wird, unterstützen an den meisten Standorten Elternvereine, Förderkreise und Stiftungen die Arbeit der Psychosozialen Teams aus Spendengeldern.
Weil psychosoziale Versorgung ganz selbstverständlich zur Behandlung krebskranker Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien dazugehört, gibt es enge Absprachen zwischen dem psychosozialen, dem ärztlichen und dem pflegerischen Team. Psychosoziale MitarbeiterInnen nehmen an Visiten teil und sind in interdisziplinäre Fallbesprechungen einbezogen.
Die häufige Konfrontation mit Leid, Schmerz und Ohnmacht sowie mit existentiellen Fragen nach Leben und Tod können auch für psychosoziale MitarbeiterInnen emotional belastend sein. Deshalb finden regelmäßig Supervision, kollegiale Fallberatung im Psychosozialen Team sowie bei Bedarf eine interdisziplinäre Reflexion von Krisensituationen statt, die die einzelne MitarbeiterInnen und das Team stärken. So kann arbeitsbedingte Überlastung verhindert werden.