Wie kommen wir zurück in einen neuen Alltag? Rückkehr in die Normalität

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 21.02.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e256112

Sie haben Ihr Kind durch viele Monate einer eingreifenden und anstrengenden Therapie begleitet. Während dieser Zeit hat sich Ihr gesamtes Familienleben am Behandlungsplan beziehungsweise am aktuellen Befinden Ihres Kindes ausgerichtet. Oft haben Sie den Tag herbeigesehnt, an dem die Therapie geschafft ist und Ihr Leben endlich wieder normal werden kann. Jetzt müssen Sie feststellen, dass der Übergang in den Alltag ganz anders ist, als Sie erhofft hatten.

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Für jedes Familienmitglied fühlt sich das Ende der Therapie anders an.

Das Geländer des Therapieprotokolls fällt plötzlich weg, Sie bemerken, dass die häufigen Termine in der Klinik nicht nur lästig waren, sondern Ihnen auch viel Sicherheit gegeben haben. Sie fragen sich, ob Ihr Kind wirklich genug Therapie bekommen hat und ganz gesund ist. Die meisten Eltern wollen auch wissen, ob sie etwas tun können, damit die Krankheit nicht wiederkommt. Und nicht alle Kinder haben die Zeit der Therapie ganz unbeschadet überstanden, sondern bei einigen bleiben manchmal lebenslang Folgen der Krankheit oder der Behandlung zurück.

Ihr gesamtes Umfeld hat in dieser Zeit wie in einer anderen Welt gelebt und die ganze Familie muss erst wieder Anschluss an die Normalität finden. Wahrscheinlich bemerken Sie auch, dass Ihr Kind noch längst nicht wieder so „fit“ oder leistungsfähig ist, wie vor der Erkrankung und Sie fragen sich, was Sie tun können, damit Ihre Tochter/Ihr Sohn sich von den Strapazen der Therapie schnell erholt. Sie selbst waren vielleicht die ganze Zeit über in einer Art „Funktionsmodus“ und fühlen sich jetzt plötzlich schlapp und kraftlos – gerade jetzt, wo doch eigentlich alles vorbei ist.

Diese und ähnliche Themen werden auf den folgenden Seiten beleuchtet und Sie finden hier Tipps und Anregungen im Umgang mit dem Übergang von der Therapie zu Alltag und neuer Normalität nach der Behandlungszeit.

Die Erkrankung wird immer ein wichtiger Teil ihres Lebens bleiben und es braucht Zeit, um diese Erfahrungen zu verarbeiten und zu integrieren. Genaueres dazu finden Sie im Kapitel „Wie geht es der Familie“.

Neben den unmittelbaren „Nachwehen“ der Behandlung, können mit dem Auftreten von gesundheitlichen Spätfolgen im Lebenslauf erneut psychosoziale Herausforderungen entstehen (beispielsweise Umgang mit einem unerfüllten Kinderwunsch), die einer entsprechenden psychologischen Unterstützung/Behandlung bedürfen.