Medizinische Folgen der Erkrankung

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 23.08.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e256211

Die Symptome, die eine bösartige Erkrankung im Kindes- und Jugendalter mit sich bringt, wie Blutarmut und Müdigkeit bei Leukämien, Atemprobleme bei manchen Lymphomen oder Schmerzen bei soliden Tumoren, sind in der Regel vorübergehend und verschwinden meist vollständig, wenn Chemotherapie, Operation und/oder Bestrahlung die bösartigen Zellen zerstört oder entfernt haben. Nur sehr selten wurden etwa durch einen Tumor vor der Diagnosestellung Strukturen oder Organe so sehr geschädigt, dass daraus dauerhafte gesundheitliche Probleme entstanden sind.

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Manchmal bleibt die Mobilität eingeschränkt.

Eine Ausnahme bilden hier Tumore im Gehirn oder im Rückenmark: Da das Nervengewebe äußerst sensibel auf den Druck reagiert, der durch das Wachstum eines Tumors entsteht, können sich manchmal die Symptome, durch die der Tumor überhaupt auffiel, nicht mehr zurückbilden und es kommt zu dauerhaften Schädigungen. Je nachdem, an welcher Stelle des Rückenmarks oder des Gehirns der Tumor sitzt, kann dies beispielsweise die Bewegungsfähigkeit (bis hin zu Lähmungen), die Sinnesorgane (wie Augen oder Ohren), die Sprache, Aufmerksamkeit und Konzentration betreffen oder auch die Neigung zu epileptischen Anfällen.

Sind diese Symptome Folgen von erhöhtem Hirndruck, können sich vor allem jüngere Kinder manchmal auch wieder davon erholen. Für Schädigungen des Gehirns durch Chemotherapie und/oder Bestrahlung gilt dagegen, dass die Schädigungen umso schwerwiegender sein können, je jünger die Kinder sind. Mit Einschränkungen, Behinderungen oder chronischen gesundheitlichen Problemen leben zu lernen, ist eine große Herausforderung für das ganze weitere Leben.