Unterstützung durch Elternvereine, Selbsthilfeangebote und Fördervereine
Autor: Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 21.02.2022 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e242969
An den Standorten der meisten Kliniken, die krebskranke Kinder und Jugendliche behandeln, haben sich betroffene Eltern in Vereinen zusammengeschlossen, die die Familien „ihrer“ Station ganz maßgeblich unterstützen. Mancherorts nennen sich diese Gruppen „Elternvereine“, manchmal auch „Fördervereine“, „Elterninitiative“, „Elternselbsthilfe“ oder einfach „Elterngruppe“. All diesen Gruppierungen gemeinsam ist der Ansatz der Selbsthilfe, das heißt: Betroffene Eltern wollen anderen Betroffenen helfen und durch den Erfahrungsaustausch die Krankheit und ihre Folgen erträglicher machen.
Viele Eltern berichten, dass ihnen der Kontakt mit anderen Familien, die dasselbe Schicksal erleiden (müssen/mussten) mehr hilft oder geholfen hat als der Austausch mit Freunden oder Familienmitgliedern – denn im Umfeld der Klinik muss man sich nicht erklären. Jede Mutter und jeder Vater eines an Krebs erkrankten Kindes weiß, was bestimmte Erfahrungen und Erlebnisse bedeuten und wie man sich dabei fühlen kann. Der Kontakt mit anderen Eltern kann also eine wichtige und wertvolle Unterstützung sein, egal, ob er nun im Rahmen einer „Vereinsaktivität“ oder auf informelle Art und Weise in der Klinik stattfindet.
Wenn Sie an Angeboten des Elternvereins an Ihrer Klinik interessiert sind, erkundigen Sie sich bitte danach, denn die Angebote unterscheiden sich von Ort zu Ort.
In den westlichen Bundesländern Deutschlands wurden die ersten Elternvereine zu Beginn der 1980er Jahre gegründet - vielerorts also noch vor Einführung psychosozialer Versorgung als Behandlungsstandard. Sie haben viel dafür getan, dass Psychosoziale Dienste heute an allen Kliniken zur Verfügung stehen. In den östlichen Bundesländern geschah das erst nach der Wiedervereinigung und auch deshalb gibt es Unterschiede in der Arbeit der Elternvereine.
Neben diesen Elternvereinen haben sich im Laufe der Jahre auch andere Gruppierungen und Netzwerke gegründet, die ebenfalls betroffenen PatientInnen und ihren Familien zur Seite stehen wollen.