Diagnose: Wie wird eine Transitorische Erythroblastopenie festgestellt?

Autor:  Dr. med. Yvonne Pritschow, Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 12.03.2025 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e280148

Neben den uneindeutigen Anzeichen einer akuten Transitorischen Erythroblastopenie (TEC) (siehe „Krankheitszeichen“) erlaubt die Untersuchung des Blutbildes hingegen eine eindeutige Diagnose. Dort zeigt sich eine normozytäre hyporegenerative Anämie. Hier bedeutet normozytär‎, dass die vorhandenen Erythrozyten größenmäßig im tolerierbaren Bereich liegen und keine Auffälligkeiten zeigen. Gleichzeitig sticht eine verminderte Anzahl der Retikulozyten (also hyporegenerativ) hervor. Diese sind innerhalb der Erythropoese die jungen, noch nicht vollständig ausgereiften Erythrozyten.

Bei einer TEC ergeben sich folgende Laborbefunde im Blutbild:

  • Retikulozyten erniedrigt () hypogenerativ
  • Normozytäre Anämie (Erythrozytenvolumen normal = MCV normal)
  • Normochrome Anämie (normal gefärbte Erythrozyten = MCH normal)

Eine Knochenmarkuntersuchung ist normalerweise nicht notwendig. Man würde ein zellreiches Knochenmark finden mit einem Fehlen von Erythroblasten aller Reifungsstufen.

In einigen Fällen ist ebenfalls die Myelopoese beeinträchtigt, also die Bildung verschiedener weißer Blutkörperchen wie Granulozyten und Monozyten im Knochenmark. Das bedeutet, dass sich im Blutbild beispielsweise eine verminderte Zahl von neutrophilen Granulozyten zeigen kann.

Als Differentialdiagnosen kommen in Betracht:

  • Bösartige Knochenmarkerkrankung: Leukämie, Neuroblastom
  • aplastische Anämie
  • chronische Parvovirus B19 Infektion
  • Durch eine Nierenerkrankung hervorgerufene Anämie (renale Anämie)
  • Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)