CWS-2007-HR

CWS-2007-HR

Randomisiere Phase-III-Studie der Cooperativen Weichteilsarkom Studiengruppe für lokalisierte Hochrisiko-Rhabdomyosarkome und lokalisierte rhabdomyosarkomartige Weichteiltumore bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Erkrankung

lokalisierte Hochrisiko-Rhabdomyosarkome und lokalisierte rhabdomyosarkomartige Tumore, die zum Randomisierungszeitpunkt nach multimodaler Standardtherapie in Remission sind (entsprechend der Definition für CWS-2007-HR)

Art

Randomisierte, open-label, multizentrische, prospektive, nicht-verblindete Phase-III-Studie für lokalisierte Hochrisiko-Weichteilsarkome bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen < 21 Jahre

Fragestellung / Ziel

Als erste auf dem Modell SoTiSaR basierende klinische Phase III Studie wurde CWS-2007-HR am 01.07.2009 auf den Weg gebracht. Die Cooperative Weichteilsarkom-Studie CWS-2007-HR ist eine offene, randomisierte und multizentrische Studie zur Therapie und Therapieoptimierung. Sie stellt eine Arzneimittelprüfung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an ca. 80 Kliniken in fünf europäischen Ländern dar mit dem Ziel, die Behandlung für Patienten mit lokalisierten Hochrisiko-Rhabdomyosarkomen oder rhabdomyosarkomartigen Weichteilsarkomen zu verbessern.

Therapie / Studienarme

Gegenstand der Untersuchung ist eine 6 Monate dauernde Erhaltungstherapie mit Medikamenten, die ambulant eingenommen werden können. Diese Orale Dauertherapie mit den Medikamenten Trofosfamid, Idarubicin und Etoposid (O-TIE) wird dabei nach einer Zufallsverteilung (randomisiert) mit dem Standardbehandlungsarm verglichen, in dem die Behandlung nach der intensiven stationären Therapie zu Ende ist. Ziel ist es, die bei den meisten Patienten der Hochrisikogruppe verbliebene minimale restliche Erkrankung zu beseitigen, die Rückfallrate zu senken und die Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen ohne dass die Patienten durch Nebenwirkungen oder Spätfolgen zu sehr belastet werden. Da die Medikamente in Form von Tabletten („oral“) eingenommen werden können, müssen die Patienten für diese Behandlung nicht stationär in der Klinik aufgenommen werden, sondern lediglich zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen erscheinen.
Die Rolle der Dauertherapie wurde erstmals in der Studie HD CWS-IV-96 bei Patienten mit metastasierten Weichteilsarkomen untersucht. Dort zeigte sich, dass für eine bestimmte Untergruppe von Patienten die Dauertherapie sogar einer Hochdosistherapie mit autologem Stammzellersatz überlegen war (Klingebiel T, Boos J, Beske F, et al: Treatment of children with metastatic soft tissue sarcoma with oral maintenance compared to high dose chemotherapy: Report of the HD CWS-96 trial. Pediatr Blood Cancer 50:739-745, 2008).

Patienten, die die Eligiblilitätskriterien nach multimodaler Standardtherapie erfüllen, sollten randomisiert werden. Die weitere Therapie besteht dann entweder aus:
• Arm A: keiner weiteren Therapie (Standartherapiearm)
oder
• Arm B: 25 Wochen orale Erhaltungstherapie mit 8 Blöcken O-TIE, bestehend aus 4 Blöcken Trofosfamid und Idarubicin (TI) alternierend mit 4 Blöcken Trofosfamid und Etoposid (TE).

Nur durch die Zufallszuteilung (Randomisierung) der Patienten, die weiterbehandelt werden, ist es möglich zu beweisen oder zu widerlegen, dass die zusätzliche Tablettentherapie einen Effekt hat. Wegen des hohen Stellenwerts dieser Studie hat der Gemeinsame Bundesausschuss erstmalig bei einer ambulanten Behandlung die Erstattung der verwendeten Medikamente durch die Krankenkassen genehmigt.
Prinzipiell können Patienten der Hochrisikogruppe mit lokalisierten Weichteilsarkomen eingeschlossen werden, die mit einer multimodalen Standardtherapie nach den Leitlinien der CWS-Guidance vor Beginn der Studie eine komplette Remission erreicht haben.

Einschluss-Kriterien
  • schriftliches Einverständnis zur Studienteilnahme, Randomisierung, Datensammlung/transfer und Tumormaterialasservation vorliegend
  • referenzpathologisch (einschliesslich Molekularbiologie) gesicherte Diagnose eines Rhabdomyosarkoms (RMS) oder „RMS-artigen“Weichteilsarkoms sowie für Referenzbegutachtung zur Verfügung stehendes Tumormaterial
  • Alter >6 Monate und <21 Jahre zum Zeitpunkt der Randomisierung
  • Rhabdomyosarkom der Gruppe >„Hohes Risiko“, d.h.: - RME, N0, M0, IRS II&III, >5 cm oder >10 Jahre in den Lokalisationen EXT, HN-PM, OTH oder UG-BP und RME, N1, M0, unabhängig von IRS-Gruppe, Tumorgrösse oder Alter und - RMA, NO, M0, unabhängig von IRS-Gruppe, Tumorgrösse oder Alter (Ausnahme: paratestikuläre RMA sind nicht eligibel) oder
  • Rhabdomyosarkom der Gruppe “Sehr Hohes Risiko”: RMA, N1, MO, IRS II&III, unabhängig von Tumorgrösse oder Alter oder
  • RMS-artige Weichteilsarkome "hohen Risikos", d.h.: EES, pPNET, UDS: jeglicher N-Status, M0, unabhängig von IRS-Gruppe, Alter oder Tumorgrösse oder
  • SySa, jeglicher N-Status, M0, unabhängig von Tumorgrösse oder Alter (Ausnahme: SySa, nicht T2b, IRS I&II, N0, M0 sind nicht eligibel)
  • keine Vorerkrankungen, die eine Behandlung verhindern
  • keine früheren Tumorerkrankungen
  • Patient zur Langzeitnachbeobachtung bereit und zur Verfügung stehend
  • zum Randomisierungszeitpunkt in Remission (entsprechend der Definition für CWS-2007-HR, siehe 7.1.8) nach multimodaler Standardtherapie
Ausschluss-Kriterien
  • bestehende Schwangerschaft oder Stillzeit
  • andere Erkrankungen, die eine Studientherapie nicht ermöglichen (z.B. HIVInfektion, psychiatrische Störungen, etc.)
  • für sexuell aktive Menschen beiderlei Geschlechts in Arm B (O-TIE): Die Weigerung der Anwendung effektiver Kontrazeption (z.B. Pille, Spirale).
Patientenanzahl 375 Patienten, davon 320 randomisiert
Status 01.07.2009-30.06.2015, Ende der Nachbeobachtungszeit: 30.06.2020
EudraCT 2007-001478-10
Eintrag Studien- Register
Leiter Prof. Dr. med. E. Koscielniak, Prof. Dr. med. T. Klingebiel
E-Mail e.hallmen@klinikum-stuttgart.de; e.koscielniak@klinikum-stuttgart.de
Kontakt

Leitung

Prof. Dr. med. Ewa Koscielniak Klinikum Stuttgart - Olgahospital Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrie 5 Kriegsbergstr. 62 70174 Stuttgart Telefon +49 (711) 278 72461, 72463 Fax +49 (711) 278 72749 E.Koscielniak@klinikum-stuttgart.de

Prof. Dr. med. Thomas Klingebiel Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik III Theodor-Stern-Kai 7 60590 Frankfurt Telefon +49 (69) 6301 5094 Fax +49 (69) 6301 6700 Thomas.klingebiel@kgu.de

Dokumentation Deutschland

Erika Hallmen Klinikum Stuttgart - Olgahospital Klinik f. Kinder-u.Jugendmedizin, Pädiatrie 5, Studienzentrale CWS Kriegsbergstr. 62 70174 Stuttgart Telefon +49 (711) 278 73875 Fax +49 (711) 278 72749 Erika.Hallmen@olgahospital-stuttgart.de

Leitung Österreich

Prof. Dr. med. Ruth Ladenstein St. Anna-Kinderspital Children´s Cancer Research Institute (CCRI) Kinderspitalgasse 6 1090 Wien Telefon +43 (1) 40470 4750 Fax +43 (1) 40470 7430 ruth.ladenstein@ccri.at

Leitung Polen

Prof. Dr. Bernarda Kazanowska Wroclaw Medical Universtity Department of Pediatric Hematology/Oncology and BMT, Supraregional Center of Pediatric Oncology "Cape of Hope" 213 Borowska St. 50-556 Wroclaw Telefon +48 (71) 7332840 Fax +48 (71) 7332709 b.kazanowska@mypost.pl

Leitung Schweden

Prof. Dr. med. Gustaf Ljungman Children´s University Hospital Department of Pediatric Hematology and Oncology S-751-85 Uppsala Telefon +46 (18) 611-5586 Fax +46 (18) 50-0949 gustaf.ljungman@akademiska.se

Leitung Schweiz

Felix Niggli Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung Klinik für Onkologie Steinwiesstr. 75 CH-8032 Zürich Telefon +41 (44) 266 7823 Fax +41 (44) 266 7834 felix.niggli@kispi.uzch.ch

Teilnehmer Deutschland, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz
Weitere Informationen Sponsor nach AMG: Universitätsklinikum Tübingen
Dokumente
Verweis(e) Studienliteratur Weichteilsarkome
Förderung Die Deutsche Kinderkrebsstiftung fördert das Register SoTiSaR und die CWS-2007 HR-Studie.
Der Förderkreis Krebskranke Kinder Stuttgart e.V. unterstützt die Ausstattung der CWS-Studienzentrale.