Überblick Pädiatrische Onkologie in Deutschland und Vorstellung Fachgesellschaft
Hier erhalten Sie Informationen über die Pädiatrische Onkologie und Hämatologie in Deutschland sowie über Pädiatrisch-Onkologische Fachgesellschaften in Deutschland, Europa und der Welt. Ebenso werden strukturelle Inhalte der Weiterbildung für Fachärzte (Schwerpunkt POH) vorgestellt sowie Formen der elektronischen Studiendokumentation.
Autor: PD Dr. med. Gesche Riabowol, Ingrid Grüneberg, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 28.10.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e79946
Inhaltsverzeichnis
Häufigkeitsverteilung der verschiedenen Krebserkrankungen in Deutschland
Krebs bei Kindern und Jugendlichen macht lediglich 1 % aller Krebserkrankungen in Deutschland aus, allerdings ist Krebs die häufigste, krankheitsbedingte Todesursache im Kindes- und Jugendalter und die zweithäufigste Todesursache bei europäischen Kindern nach dem ersten Lebensjahr. In Deutschland treten circa 2.250 Neuerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren auf [ERD2020].
Die häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland (in Prozent):
Leukämien (31%), ZNS-Tumoren (24%) und Lymphome (14%).
Abkürzungen: ZNS - zentrales Nervensystem
Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister 2015
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Entwicklung der Überlebensraten bei Kindern und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung in Deutschland
Eine tödliche Erkrankung wurde heilbar
Bis Ende der 1960-er Jahre kam die Aussage "Ihr Kind hat Krebs" einem Todesurteil gleich, denn die durchschnittlichen Überlebensraten lagen damals unter 20 %. Diese ungünstige Prognose konnte in den letzten 50 Jahren deutlich verbessert werden: In den Industrienationen beträgt heutzutage die Überlebensrate von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen über 80 %.
Kontinuierliche Zunahme der Überlebensraten in Deutschland.
Diese Auswertung umfasst den Zeitraum 1940 bis 2014.
Anstieg der Überlebensraten in Deutschland. Bis 1980 werden 2-Jahres-Überlebensraten, seit 1980 5-Jahres-Überlebensraten dargestellt. Quelle: Deutsches Kinderkrebsregister, Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (KPOH).
Fachgesellschaft GPOH (Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie e. V.)
In Deutschland schlossen sich im November 1991 die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Leukämieforschung (DAL) und die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (GPO) zur Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie e.V. (GPOH) zusammen. Sitz des Vereins ist Frankfurt am Main. Die Aufgaben der GPOH e.V. sind vielfältig. Sie beinhalten beispielsweise die Behandlung von Patienten im Rahmen von Therapiestudien, die Erforschung von Erkrankungen, die Fort- und Weiterbildung der Fachärzte und des medizinischen Personals sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachgesellschaften.
Durch den kontinuierlichen Fortschritt in der Grundlagen- und klinischen Forschung, durch neue Therapiekonzepte und Medikamente sowie durch verbesserte supportive Maßnahmen sind die Heilungsaussichten schrittweise verbessert worden. Entscheidend dafür war der Zusammenschluss von Kinderonkologen in nationalen und internationalen Fachgesellschaften und die Durchführung von multizentrischen kooperativen Therapiestudien und Registern.