EWING 2008 |
EWING 2008 Studie und Register sind seit dem 01.07.2019 geschlossen. Bis zum Start des neuen Registers/Studie werden alle Patienten nach der Standardtherapie behandelt. |
Erkrankung |
Ewing-Tumoren (Ewing-Sarkom, PNET, Askin-Tumor, Weichteil Ewing-Tumor) |
Art |
Prospektive, randomisierte, internationale, multizentrische Phase 3 Studie; Seit dem 01.01.2018 sind alle Randomisierungen geschlossen, neue Patienten werden als Registerpatienten aufgenommen. |
Fragestellung / Ziel |
Bis zum Start der Nachfolgestudie wird für alle Patienten die Behandlung mit der jeweiligen Standardtherapie empfohlen. Alle Randomisierungen sind beendet.
EWING 2008 ist ein gemeinsames Therapieprotokoll von CCLG, COG, DCOG, EORTC, GPOH, SFCE, SIAK und SSG. Das Protokoll strebt an, die Behandlung und die Behandlungsergebnisse für Patienten mit Ewing-Tumor zu optimieren. Das EWING 2008 Protokoll ist offen für alle Patienten mit lokalisiertem oder metastasiertem Ewing-Tumor, bei denen keine Ausschlusskriterien für eine neoadjuvante Chemotherapie vorliegen.
Nach der für alle Patienten identischen Induktionstherapie werden die Patienten in drei Risikogruppen stratifiziert. Die folgenden Studienziele werden verfolgt:
Standardrisiko R1: bei Patienten mit lokalisiertem Ewing-Tumor und gutem histologischen Ansprechen oder mit einem initialen Tumorvolumen < 200 ml wird randomisiert geprüft, ob die Gabe von Fenretinid oder Biophosphonaten, oder Biophosphonaten plus Fenretinid zusätzlich zur Konditionierungstherapie das ereignisfreie Überleben im Vergleich zu Patienten ohne zusätzliche Therapie verbessert.
High Risk R2: bei Patienten mit lokalisiertem Ewing-Tumor und schlechtem histologischen Ansprechen oder mit einem initialen Tumorvolumen >200 ml (R2loc) wird randomisiert geprüft, ob eine Hochdosischemotherapie (Busulfan-Melphalan) mit autologer Stammzellreinfusion im Vergleich zu einer Standard-Konsolidierungschemotherapie das ereignisfreie Überleben verbessert. Bei Patienten mit pulmonalen Metastasen wird die Hochdosistherapie (Busulfan-Melhalan) mit autologer Stammzellreinfusion im Vergleich zu einer Standard-Chmeotherapie gefolgt von Gesamtlungenbestrahlung randomisiert geprüft.
Very High Risk R3: bei Patienten mit primär metatasierter Erkrankung wird randomisiert geprüft, ob eine Hochdosischemotherapie (Tresulfan-Melphalan) mit anschließender autologer Stammzellreinfusion zusätzlich zu acht Kursen adjuvanter Standard-Chemotherapie im Vergleich zu alleiniger adjuvanter Chemotherapie das ereignisfreie Überleben verbessert.
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Therapie / Studienarme |
Gemeinsame Induktionstherapie
Alle Studienpatienten erhalten eine Induktionschemotherapie bestehend aus 6 Kursen Vincristin, Ifosfamid, Doxorubicin und Etoposid (VIDE). Die Lokaltherapie, vorzugsweise OP oder OP plus Radiotherapie, ist im Anschluss an Kurs 5 oder 6 der Induktionschemotherapie festzulegen. Eine präoperative Radiotherapie kann in Erwägung gezogen werden, um eine Operabilität ansonsten inoperabler Läsionen zu erreichen. Bei Patienten mit lokalisierter Erkrankung oder mit pulmonalen Metastasen sollte die Lokaltherapie -vorzugsweise als komplette Tumorresektion- nach dem sechsten VIDE-Kurs erfolgen. Die Durchführung einer postoperativen Radiotherapie ist abhängig von der Radikalität der OP und dem histologische Ansprechen auf die Chemotherapie. Nach Ende der Induktionschemotherapie und der lokalen Therapie werden die Studienpatienten einer von drei Risikogruppen zugeteilt.
Standard-Risiko R1
Patienten mit gutem Tumoransprechen (R1) (< 10% vitale Tumorzellen) und lokalisierter Erkrankung werden dem Standard-Risikoarm zugeordnet und erhalten weitere acht Kurse Chemotherapie bestehend aus Vincristin, Actinomycin D und Cyclofosfamid (VAC für weibliche Patienten) oder Vincristin, Actinomycin D und Ifosfamid (VAI für männliche Patienten) (Standardtherapie).
Vor Beginn der Konsolidierungstherapie findet eine Randomisierung für eine zusätzliche, vierwöchentliche Therapie mit Fenretinid oder Zoledronsäue oder Fenretinid und Zoledronsäure oder keine zusätzliche Therapie statt.
High Risk R2
Patienten mit schlechtem Tumoransprechen (R2) und lokalisierter Erkrankung erhalten wie in der Vorgängerstudie EURO-E.W.I.N.G. 99 randomisiert entweder acht Kurse VAI-Chemotherapie (Standardtherapie) oder Busulfan/Melphalan Hochdosistherapie mit daran anschließender autologen Stammzellreinfusion.
Patienten mit primärer Lungenmetastasierung erhalten ebenfalls wie in der Vorgängerstudie EURO-E.W.I.N.G 99 randomisiert entweder acht Kurse VAI-Chemotherapie (Standardtherapie) oder Busulfan/Melphalan-Hochdosistherapie mit daran anschließender autologer Stammzellreinfusion.
Very High Risk R3
Patienten mit primären Knochenmetastasen, mit oder ohne zusätzlichen Lungenmetastasen, oder Metastasen an anderen Lokalisationen (R3) erhalten nach 6 Kursen VIDE randomisiert entweder acht Kurse Chemotherapie bestehend aus Vincristin, Actinomycin D und Cyclofosfamid (VAC) (Standardtherapie) oder Hochdosischemotherapie mit Treosulfan und Melphalan gefolgt von autologer Stammzellreinfusion und anschließend acht Kursen VAC-Chemotherapie. In Fällen, in denen lange Zeiten der OP-bedingten Immobilisierung zu erwarten sind, z.B. nach Becken-OP, kann es angezeigt sein, die OP erst nach der Hochdosistherapie durchzuführen.
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Einschluss-Kriterien |
- Diagnose: histologisch bestätigter Ewing-Tumor des Knochens oder Weichgewebes
- Alter und Geschlecht: Beide Geschlechter, Alter >48 Monate (Mindesttalter gilt nur für GPOH-Patienten) und < 50 Jahre zum Zeitpunkt der diagnostischen Biopsie. Jüngere oder Ältere können der Studienzentrale gemeldet werden, qualifizieren sich jedoch nicht als Studienpatienten.
- Meldung: <= 45 Tage nach der diagnostischen Biopsie/OP.
- Chmeotherapiebeginn: <= 45 Tage nach der diagnostischen Biopsie/OP.
- Einverständniserklärung: muss vor Aufnahme in die Studie unterzeichnet vorliegen.
- Allgemeinzustand: Lansky oder Karnowsky Index > 50%, ggf. modifiziert für Patienten mit Behinderungen.
- Hämatologische Parameter: Hb > 8 g/dl (Transfusion erlaubt), Thrombozyten > 80 000/µ (Transfusion erlaubt), Leukozyten > 2000 /µ
- Herzfunktion: LVEF > 40%, SF > 28%
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Ausschluss-Kriterien |
- Mehr als 1 Kurs Chemotherapie vor Meldung
- Sekundärmalignom
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Gleichzeitige Behandlung im Rahmen einer anderen klinischen Studie, ausgenommen Studien, die aufgrund der Art ihrer Endpunkte gleichzeitig mit EWING 2008 durchgeführt werden müssen, z.B. Studien zu Antiemetika, Antimykotika, Antibiotika, Strategien psychosozialer Unterstützung, etc. .
- Sonstige medizinische, psychiatrisch oder soziale Gründe, die der Durchführung der Protokolltherapie entgegenstehen.
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Patientenanzahl |
1383 |
Status |
Patientenrekrutierung über 6,5 Jahre, Start 01.10.2009, Randomisierungen beendet Ende 2017 |
EudraCT |
2008-003658-13
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Eintrag Studien- Register |
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Leiter |
Leiter internationale Studiengruppe: em. Prof. Sir Allan W. Craft, Prof. Dr. Heribert Jürgens, Studienkoordination: PD Dr. Uta Dirksen |
E-Mail |
ewing@uk-essen.de
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URL |
https://www.ukm.de/index.php?id=4313
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Kontakt |
Studienkoordination Deutschland
Prof. Dr. med.
Uta Dirksen
Universitätsklinikum Essen, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Kinderheilkunde III, Internationale EWING Studienzentrale
Hufelandstr. 55
45147
Essen
Telefon +49 (201) 723 8084
Fax +49 (201) 723 6298
uta.dirksen@uk-essen.de
Studienzentrale Deutschland
EWING Studienzentrale
Universitätsklinikum Essen
Pädiatrie III
Hufelandstraße 55
45147
Essen
Telefon +49 201 723 8084
Fax +49 201 723 6298
ewing@uk-essen.de
Studienberatung
Prof. Dr. med.
Heribert Jürgens
Univ.-Klinikum Münster, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Albert-Schweitzer-Campus 1
48149
Münster
Telefon +49 (251) 83 47742
Fax +49 (251) 83 47828
heribert.juergens@ukmuenster.de
Studienkoordination Österreich
Prof. Dr. med.
Ruth Ladenstein
St. Anna-Kinderspital
Children´s Cancer Research Institute (CCRI)
Kinderspitalgasse 6
1090
Wien
Telefon +43 (1) 40470 4750
Fax +43 (1) 40470 7430
ruth.ladenstein@ccri.at
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Teilnehmer |
GPOH, COG, Czech, DCOG, GPOH Austria, Polish society of pediatric Oncology and Hematology, SFCE, SIAK, SSG, Slovakian Bone Sarcoma Study Group, Slovenian Bone Sarcoma Study Group |
Weitere Informationen |
Sekundäre Fragestellung: Gesamtüberleben
R1: zu püfen, ob die zusätzliche Gabe von Fenretinid, Biophosphanaden oder Fenretinid plus Biophosphanaden das Gesamtüberleben verbessert.
R2: zu prüfen, ob Hochdosistherapie mit Busulfan/Melphalan das Gesamtüberleben verbessert.
R3: zu prüfen, ob Hochdosistherapie mit Treosulfan/Melphalan das Gesamtüberleben verbessert.
In allen Gruppen werden die Akut-und Langzeittoxizität, der Therapieerfolg, die Lebensqualität als Längsschnittuntersuchung und der Wert der Positronenemmissionstomographie überprüft. |
Dokumente |
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Verweis(e) |
Studienliteratur Ewing Sarkom
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Förderung |
Die EWING 2008 Studie wird durch die Deutsche Krebshilfe gefördert. |