Einrichtungen und Sprechstunden zur Nachsorge und Langzeitnachsorge nach Krebs im Kindes- und Jugendalter
Autor: Dr. med. Gesche Riabowol (geb. Tallen), Maria Yiallouros, Redaktion: Maria Yiallouros, Freigabe: Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 06.11.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e132347
Nicht mehr krebskrank, aber noch lange nicht gesund: Die meisten Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter leiden unter verschiedenen medizinischen, emotionalen und psychosozialen Folgen der ehemaligen Krankheit und deren intensiver Behandlung.
Probleme nach Operationen, verzögertes Körperwachstum und beeinträchtigte Fruchtbarkeit, Herzerkrankungen sowie Konzentrations- und Lernstörungen sind nach einer Krebsbehandlung nicht selten. Außerdem haben Überlebende langfristig ein erhöhtes Risiko, eine zweite, andere Krebserkrankung zu entwickeln.
Insgesamt sind der Wiedereinstieg in das normale Leben, die Rückkehr in das alte soziale Umfeld sowie das Erlangen von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für jemanden, der als junger Mensch an Krebs erkrankt war, aus vielen Gründen nicht einfach. Eine regelmäßige und langfristige Nachsorge ist daher notwendig und wichtig.
In den letzten 25–30 Jahren haben die zunehmenden Kenntnisse über krankheits- und therapiebedingte Spätfolgen dazu geführt, dass Einrichtungen eigens zur Nachsorge von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach Abschluss einer Krebsbehandlung etabliert wurden. Über viele dieser Einrichtungen und deren Angebote können Sie sich auf unserer Seite "Nachsorge-Angebote" informieren.
Spezialambulanzen
Es gibt inzwischen einige Spezialambulanzen, die Nachsorge-Sprechstunden anbieten. Sie sind in der Regel Teil eines Behandlungszentrums oder arbeiten eng mit einem solchen zusammen. Das Erkennen und die Behandlung sowohl körperlicher als auch psychosozialer Langzeitfolgen ist in den Nachsorge-Einrichtungen deutlich besser als früher. Denn:
- sie werden in der Regel von Spezialisten der Kinderkrebsheilkunde oder in enger Zusammenarbeit mit diesen geführt,
- sie gewährleisten eine regelmäßige Beobachtung von Wachstum und Entwicklung der ehemaligen Patienten,
- sie koordinieren, gemeinsam mit anderen medizinischen Fachgebieten und den Hausärzten, die Behandlung von Spätfolgen,
- sie ermöglichen eine systematische Erfassung der Spätfolgen und dadurch eine Verbesserung zukünftiger Behandlungsmethoden.