Neue Therapieformen

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 18.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e266182

Manchmal haben die ÄrztInnen Ihres Kindes bei einem Rückfall kein etabliertes und gut erforschtes neues Behandlungsprotokoll in der Hand, sondern wollen mit Ihnen über neuere Entwicklungen der Behandlung sprechen, die als „experimentell“ bezeichnet werden. Damit sind Behandlungsoptionen gemeint, die bisher vielleicht nur bei erwachsenen KrebspatientInnen erfolgreich angewandt wurden oder bei einer eher kleinen Anzahl von Kindern und Jugendlichen. Folglich werden sich keine genauen statistischen Aussagen machen lassen, wie erfolgreich eine solche Behandlung bisher war und wie viele Kinder/Jugendliche damit gesund geworden sind. Manche Eltern fürchten nun, ihr Kind würde in einem solchen Fall als „Versuchskaninchen“ benutzt und finden die Vorstellung, an einer eher experimentellen Studie teilzunehmen, nicht akzeptabel.

Sollten bei Ihrem Kind solche neueren Behandlungsoptionen in Betracht kommen, werden die ÄrztInnen Sie und Ihr Kind ausführlich darüber informieren. Sie haben selbstverständlich die Möglichkeit, sich Bedenkzeit auszubitten, eine zweite Meinung einzuholen und in weiteren Gesprächen Antworten auf noch verbliebene Fragen zu bekommen.

Viele Eltern krebskranker Kinder haben die Hoffnung, dass „die Forschung“ neue und andere Behandlungsmethoden als die belastende Chemotherapie finden könnte. Sie sollten sich darüber bewusst sein, dass sämtliche heute bereits etablierten und erfolgreichen Behandlungswege deshalb entwickelt werden konnten, weil ÄrztInnen für Kinder in einer ausweglosen Situation etwas Neues gewagt haben und Eltern bereit waren, diese neuen Methode mit Ihren Kind zusammen zu erproben.

Trotzdem sollten Sie sich die erhofften Chancen und befürchteten Nebenwirkungen oder andere Belastungen genau erklären lassen und gemeinsam mit den behandelnden ÄrztInnen entscheiden, was Sie für den besten Weg für Ihr Kind halten. Jugendliche PatientInnen (auch wenn sie noch nicht volljährig sind) sollten in diesen Entscheidungsprozess unbedingt mit einbezogen werden. Nur in Ausnahmefällen werden dabei völlig „neue“ Methoden eingesetzt, die sich ein einzelner Onkologe „überlegt“ hat. In der Regel sind die vorgeschlagenen Therapiewege bereits erfolgreich gegangen worden und es gibt entsprechende Veröffentlichungen darüber. Lassen Sie sich die Quellen nennen und erklären, die die Grundlage für den Vorschlag der ÄrztInnen bilden.

Mögliche neuere Therapieformen können sein:

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Behandlung mit CAR-T-Zellen: Informationen zu Wirkweise, Indikation, Behandlungsablauf, möglichen Nebenwirkungen und Nachsorge
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