Glossar

Zuletzt geändert: 10.04.2024 https://kinderblutkrankheiten.de/doi/e100528

Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.

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c-myc syn. MYCN
steht für c-myc-Onkogen (auch MYCN-Onkogen), ein krebserzeugendes Gen, das sich in verschiedenen Tumorarten feststellen lässt, zum Beispiel bei manchen Neuroblastomen und Medulloblastomen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: siehe MYCN-Onkogen
Querverweise: Onkogen - MYCN-Onkogen - Neuroblastom - Medulloblastom

C-reaktives Protein (Abk.: CRP)
Eiweiß, das in der Leber hergestellt wird und eine wichtige Rolle bei (infektiösen und nicht-infektiösen) Entzündungen spielt. Erhöhte CRP-Werte lassen sich im Blut (Serum oder Blutplasma) nachweisen. CRP steigt bei akuten Entzündungen innerhalb von Stunden um das 10- bis 1000-fache an. Wenn die Entzündung vorbei ist, fällt es rasch wieder ab (so genanntes Akut-Phase-Protein). CRP wird auch bei den meisten (Bakterien-)Infektionen neu gebildet. Das Protein hilft, tote Zellen, Zelltrümmer und giftige Substanzen aus geschädigtem Gewebe zu entfernen und bindet an körperfremde Strukuren, zum Beispiel von Bakterien und Pilzen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Der CRP-Wert ist für die Diagnose von Infektionskrankheiten sowie akuten und chronischen Entzündungen sehr wichtig. Er wird auch im Krankheitsverlauf bestimmt um zu prüfen, ob eine Behandlung mit Antibiotika oder antientzündlichen Medikamenten wirkt.
Querverweise: Diagnostik - Infektion - Protein - Serum - Antibiotikum - Bakterien - Zelle - Blutplasma

Cafe-au-lait-Fleck
umschriebener, milchkaffeefarbener Fleck auf der Haut, der einzeln und mit der Geburt vorhanden sein oder in größerer Zahl bei Neurofibromatose vorkommen kann
Querverweise: Neurofibromatose

Calcium (Abk.: Ca)
für den Menschen lebensnotwendiger Mineralstoff, der vor allem im Knochengewebe deponiert ist; Calcium hat wichtige Aufgaben bei der Blutgerinnung, beim Knochenstoffwechsel, für die Erregbarkeit von Nerven und die Funktion von Muskelzellen. Die Gesamtkonzentration von Calcium wird i. d. R. im Blut nachgewiesen. Abweichungen des Calciumspiegels von den altersentsprechenden Normwerten kann auf Störungen/Krankheiten im Organismus hinweisen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Zusammenhang mit Elektrolyt-Schwankungen kann ein zu niedriger Calciumspiegel (Hypokalzämie) z. B. Zeichen einer Sepsis, Nierenfunktionsstörung oder Störung des Knochenstoffwechsels sein. Ein erhöhter Calciumspiegel (Hyperkalzämie) kann u. a. auf ein Tumorlyse-Syndrom oder eine Störung des Knochenstoffwechsels hinweisen.
Querverweise: Elektrolyt - Sepsis - Tumorlyse-Syndrom

Carbamacepin
Antiepileptikum
Querverweise: Antiepileptikum

Cephalgien
Kopfschmerzen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: z.B. Kopfschmerzen bei: Anämie; Hirnhautentzündung (Meningitis); bei Flüssigkeitsmangel (z.B. im Zusammenhang mit Durchfall, Erbrechen); erhöhtem Druck im Schädelinneren (Hydrocephalus); als Nebenwirkung mancher Zytostatika oder von Strahlentherapie; bei Migräne
Querverweise: Anämie - Hirntumor - Hydrocephalus - Meningitis - Migräne - Strahlentherapie - Zytostatikum

Checkpoint-Inhibitor (Abk.: ICI) syn. Immuncheckpoint-Inhibitor
Arzneistoff (monoklonaler Antikörper), der die körpereigene Immunantwort gegen Tumorzellen aktiviert; wird zielgerichtet als Immuntherapie gegen Krebs eingesetzt. Die Wirkung von Checkpoint-Inhibitoren beruht auf der Hemmung wichtiger Schaltstellen des Immunsystems, so genannter Immuncheckpoints. Es handelt sich dabei um Oberflächenproteine auf Immunzellen (T-Lymphozyten), die dafür sorgen, dass eine Immunreaktion beendet wird, d.h. zeitlich begrenzt ist. Diese Kontrolle dient normalerweise dazu, dass das Immunsystem nicht zu stark reagiert oder sich gegen körpereigenes Gewebe richtet (Autoimmunreaktion). Auch Krebszellen können diese Checkpoints aktivieren und damit die Immunreaktion des Körpers bremsen. Checkpoint-Inhibitoren blockieren diese Schaltstellen und reaktivieren dadurch die Immunzellen; es kommt zu einer verstärkten Immunantwort gegen die Tumorzellen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Es gibt verschiedene Klassen von Checkpoint-Inhibitoren. Sie werden bei Kindern z. B. im Rahmen von Studien bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen bzw. Krankheitsrückfällen eingesetzt.
Querverweise: Immunsystem - Protein - Rezeptor - T-Lymphozyten - monoklonale Antikörper - Immunantwort - Immunzellen

Chediak-Higashi-Syndrom
sehr seltene Erbkrankheit, die sich u.a. durch verminderte Pigmentierung von Haut, Haar und Augen (Albinismus) , vergrößerte Leber und Milz (Hepatosplenomegalie), Lymphknotenschwellungen und wiederholte Infektionen der Haut und Atemwege äußert. Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung bösartiger Tumore. Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt und beruht auf Funktionsstörungen verschiedener weißer Blutzellen.
Querverweise: Lymphknoten - Infektion - autosomal-rezessiv

Chemotherapeutika
Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende oder synthetisch hergestellte niedermolekulare Substanzen mit (weitgehend) selektiv schädigender Wirkung auf Krankheitserreger und Tumorzellen durch Blockade des Stoffwechsels (z.B. Antibiotika, Antimykotika; Zytostatika)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Einsatz von Zytostatika im Rahmen der Krebsbehandlung
Querverweise: Chemotherapie - Zytostatikum

Chemotherapie
hier: Einsatz von Medikamenten (Chemotherapeutika, Zytostatika) zur spezifischen Hemmung von Tumorzellen im Organismus;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: wichtige Therapieform im Rahmen einer Krebsbehandlung im Kindes-und Jugendalter
Querverweise: Chemotherapeutika

Chimärismus-Analyse
Quantitative Messung der Spender- und Empfänger-Leukozyten im Blut oder im Knochenmark nach einer allogenen Stammzelltransplantation. Die Untersuchung ermöglicht durch die Überwachung der Blutzellbildung, das Anwachsen des Transplantats zu verfolgen. Stammen die gesamten blutbildenden Zellen vom Spender ab, spricht man von einem vollständigen oder kompletten Chimärismus. Chimärismus-Analysen werden vor allem in der Frühphase nach Stammzelltransplantation in regelmäßigen Abständen durchgeführt, zum Einsatz kommen vor allem molekularbiologische Methoden wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). [Als Chimäre wird in Medizin und Biologie ein Organismus bezeichnet, der aus genetisch unterschiedlichen Zellen/Geweben aufgebaut ist, jedoch ein einheitliches Individuum darstellt.]
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Je nach Grunderkrankung können Chimärismus-Analysen sowohl zur Überwachung einer möglichen Transplantat-Abstoßung als auch zur frühzeitigen Erkennung eines Krankheitsrückfalles nach allogener Stammzelltransplantation herangezogen werden.
Querverweise: Leukozyten - Polymerase-Kettenreaktion - allogene Stammzelltransplantation - Knochenmark - molekularbiologisch

Cholesterin syn. Cholesterol
lebenswichtiger Naturstoff tierischer Zellen und wichtiger Bestandteil der Zellmembran. Es trägt dazu bei, Signalstoffe in die Zellmembran hinein und hinaus zu transportieren, erhöht die Stabilität der Membran und dient im Körper u.a. auch als Vorstufe für Steroidhormone und Gallensäuren.
Querverweise: Zelle - Steroidhormon

Chromosom
Chromosomen sind die Träger des Erbgutes, d. h. der genetischen Information einer Zelle; sie bestehen vor allem aus DNA und Eiweißen und sind Bestandteile des Zellkerns. Gestalt und Zahl sind artspezifisch. Der Mensch besitzt pro Körperzelle 46 Chromosomen (23 Chromosomenpaare).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Untersuchung des Zellkerns und seiner Chromosomen (Zytogenetik) ist häufig Bestandteil diagnostischer Untersuchungen. Chromosomenveränderungen können u.a. dazu beitragen, dass aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle wird.
Querverweise: Diagnostik - Zelle - Zellkern - Zytogenetik - genetisch - DNA

chromosomal
die Ebene der Chromosomen (die Träger des Erbgutes) betreffend (siehe Chromosomen)
Querverweise: Chromosomen

Chromosomen
Träger des Erbgutes, d. h. der genetischen Information einer Zelle; Chromosomen bestehen vor allem aus DNA und Eiweißen und sind Bestandteile des Zellkerns. Gestalt und Zahl der Chromosomen sind artspezifisch. Der Mensch besitzt pro Körperzelle 46 Chromosomen (23 Chromosomenpaare).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Untersuchung des Zellkerns und seiner Chromosomen (Zytogenetik) ist häufig Bestandteil diagnostischer Untersuchungen. Chromosomenveränderungen können u. a. dazu beitragen, dass aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle wird.
Querverweise: Diagnostik - Zelle - Zellkern - Zytogenetik - genetisch - DNA

Chromosomenaberration
Veränderung, die Struktur und/oder Zahl der Chromosomen betrifft
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Zytostatika können Chromosomenaberrationen hervorrufen.
Querverweise: Chromosom

Chromosomenanalyse
Bestimmung von Zahl, Form, Größe, Aussehen der Chromosomen
Querverweise: Chromosom

chronisch
langsam sich entwickelnd, schleichend, von langer Dauer

Colitis ulcerosa
Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung der Dickdarmschleimhaut. Typisch ist, dass sie oft in Schüben verläuft und sich Krankheitsphasen mit symptomfreien Zeiten mit Entzündungsschüben abwechseln. Häufige Symptome für die Erkrankung sind blutige und schleimige Durchfälle.
Querverweise: Morbus Crohn

Computertomographie (Abk.: CT)
bildgebendes, röntgendiagnostisches Verfahren; es erzeugt durch die computergesteuerte Auswertung einer Vielzahl von Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen ein Bild. Dadurch können Schichtaufnahmen von Körperteilen (Tomogramme, Quer- oder Längsschnitte des menschlichen Körpers) hergestellt werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Wird bei der Diagnoste von Tumor- bzw. Krebserkrankungen häufig eingesetzt.
Querverweise: Diagnostik - Tumor
Hauptinformationsseite: Computertomographie (CT)

Cumarin
Cumarin ist ein in der Natur verbreitet vorkommender Pflanzeninhaltsstoff mit süßem, vanilleähnlichem, kräuterartigem und würzigem Duft. Enthalten ist Cumarin unter anderem in Waldmeister, in der Tonkabohne (spanisch cumarú) und in den verschiedenen Zimtsorten. Während Ceylon-Zimt nahezu frei von Cumarin ist, beträgt der Gehalt in Cassia-Zimt bis zu 12 g/kg.