Glossar
Zuletzt geändert: 13.11.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e8939
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
Abdomen
(Abk.: Abd.)
Bauch; anatomisch der Bereich des Rumpfes zwischen Brustkorb und Becken
Hauptinformationsseite:
Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)
abdominal
(Abk.: abd.)
den Bauch betreffend
Abszess
Ein Abszess ist eine Eiteransammlung in einem neu gebildeten Hohlraum, meist aufgrund einer bakteriellen Infektion. Abszesse können überall im Körper auftreten. Durch die Abkapselung des Eiters kann dieser nicht gut abfließen und ein chirurgischer Eingriff ist häufig erforderlich.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Neutropenien besteht ein erhöhtes Risiko für Abzesse. Die Abwehr von bakteriellen Infektionen ist durch die verminderte Anzahl von neutrophilen Granulozyten herabgesetzt.
Querverweise: Granulozyten
- Infektion
- Neutropenie
- bakteriell
ACE-Hemmer
ACE-Hemmer sind Medikamente, die bei der Behandlung von Bluthochdruck, chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder nach einem Herzinfarkt eingesetzt werden. ACE-Hemmer sind sie als blutdrucksenkende Medikamente sehr wirkungsvoll. ACE-Hemmer wirken auch gefäßerweiternd und verhindern, dass Bradykinin abgebaut wird.
Acetylcholin
(Abk.: ACh)
einer der wichtigsten Neurotransmitter beim Menschen, vermittelt z.B. die Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel
Querverweise: Nervenzellen
- Neurotransmitter
acquired immuno-deficiency-syndrome
(Abk.: AIDS)
englische Bezeichnung für erworbenes Immundefektsyndrom; Krankheitsbild, das durch HI-Viren (HIV, englische Abkürzung für human immuno-deficiency virus) ausgelöst wird. Sie ist durch eine ausgeprägte Immunschwäche mit wiederkehrenden Infektionskrankheiten und bestimmten Krebserkrankungen (z.B. Kaposi-Sarkom; Lymphome) gekennzeichnet.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Patienten mit einer HIV-Infektion, also einem erworbenen Immundefekt, lassen sich häufiger als bei der Normalbevölkerung Hodgkin-Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome beobachten.
Querverweise: Hodgkin-Lymphom
- Immundefekt
- Infektion
- Non-Hodgkin-Lymphom
Hauptinformationsseite:
Lymphome - Krebserkrankungen des lymphatischen Gewebes
Adenokarzinom
aus Drüsengewebe (Drüsenepithel) hervorgehender bösartiger Tumor; Adenokarzinome können sich in verschiedenen Organen bilden, z. B. in der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom), im Magen (Magenkarzinom) oder in der Speiseröhre (Ösophaguskarzinom).
Querverweise: Karzinom
Adenom
von Drüsenepithelgewebe ausgehender Tumor
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Adenome sind, außer im Zusammenhang mit multiplen endokrinen Neoplasien (MEN), im Kindes- und Jugendalter seltene Tumoren.
Querverweise: Epithelgewebe
- Multiple endokrine Neoplasien
ADHS
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Es ist eine Störung, die oft in der Kindheit beginnt und Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität (übermäßige Unruhe, überschießende Bewegungen und eine erhöhte Aktivität ) verursacht. Diese Probleme können auch im Erwachsenenalter fortbestehen.
Adipositas
syn. Fettleibigkeit, Fettsucht
chronischer Krankheitszustand, der mit einer über das Normalmaß hinausgehenden Vermehrung des Körperfetts einhergeht; Folge ist ein erhöhtes Körpergewicht. Der Übergang von Normalgewicht zu Adipositas wird als "Übergewicht" bezeichnet. Zur Definition von Übergewicht und Adipositas wird der so genannte Körpermassenindex (englisch: Body-Mass-Index, BMI) verwendet. Er ergibt sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Quadratmeter. Ein BMI ab 25 kg/m² gilt als Übergewicht, ein BMI ab 30 kg/m² als Adipositas.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Übergewicht und Adipositas können Spätfolgen einer Krebserkrankung und/oder ihrer Behandlung sein.
adjuvant
unterstützend
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: adjuvante Chemotherapie, z.B. nach einer Tumorentfernung durchgeführte Chemotherapie
Querverweise: Chemotherapie
- neoadjuvant
adulte Hämatopoese
Der Begriff setzt sich aus "adult" für erwachsen und Hämatopoese (Blutbildung) zusammen. Man versteht darunter die Blutbildung im Knochenmark, die nach der Geburt beginnt. Vorgeburtlich spricht man von "fetaler Hämatopoese".
Querverweise: Hämatopoese
- fetale Hämatopoese
Agranulozytose
schwere, meist medikamentös verursachte Erkrankung mit plötzlicher Zerstörung aller Granulozyten im Blut
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: schwere Komplikation einer immunsuppressiven Behandlung
Querverweise: Granulozyten
- Immunsuppression
AIDS
Abkürzung für (englisch) acquired immuno-deficiency-syndrome (erworbenes Immundefektsyndrom); Krankheitsbild, das durch HI-Viren (HIV, Abkürzung für human immuno-deficiency virus) ausgelöst wird und durch eine ausgeprägte Immunschwäche mit wiederkehrenden Infektionskrankheiten und bestimmten Krebserkrankungen (z.B. Kaposi-Sarkom; Lymphome) gekennzeichnet ist.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Patienten mit einer HIV-Infektion, also einem erworbenen Immundefekt, lassen sich häufiger als bei der Normalbevölkerung Hodgkin-Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome beobachten.
Querverweise: Immundefekt
- Infektion
- Non-Hodgkin-Lymphom
- Hodgkin-Lymphom
aktive Impfung
Ziel der aktiven Impfung ist der Aufbau eines körpereigenen Schutzes vor Krankheitserregern. Dabei werden dem Körper abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger (Tot- bzw. Lebendimpfstoffe) zugeführt. Die Impfung wirkt wie eine Infektion, gegen die der Körper aktiv (innerhalb von ein bis zwei Wochen) Antikörper bildet, ohne dass die Erkrankung selbst ausgelöst wird. Die Antikörper bieten einen lang anhaltenden Schutz vor der jeweiligen Krankheit. Außerdem bildet der Körper so genannte Gedächtniszellen, die bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger eine sehr schnelle und noch wirkungsvollere Immunantwort auslösen.
Querverweise: Antikörper
- Infektion
- Lebendimpfstoff
- Impfung
- Totimpfstoff
- passive Impfung
Akupunktur
Heilbehandlung aus der traditionellen chinesischen Medizin: Durch Einstiche von feinen Nadeln in bestimmte Punkte der Körperoberfläche sollen einzelne Organsysteme angeregt oder gedämpft werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Anwendung bei Schmerzsyndromen und funktionellen Erkrankungen mit Störungen vegetativer Regelvorgänge
akut
plötzlich auftretend, schnell verlaufend
Querverweise: akute lymphoblastische Leukämie
- akute myeloische Leukämie
akute lymphoblastische Leukämie
(Abk.: ALL) syn. Akute lymphatische Leukämie
Lymphoblastenleukämie, überwiegende Leukämieform des Kindes- und Jugendalters
Querverweise: Leukämie
- Lymphoblasten
akute myeloische Leukämie
(Abk.: AML)
Myeloblastenleukämie, zweithäufigste Leukämieform des Kindes- und Jugendalters
Querverweise: Leukämie
Albumin
Eiweiß, das in der Leber gebildet wird; transportiert wasserunlösliche Stoffe im Blut, im Liquor und anderen Körperflüssigkeiten; regelt mit anderen Faktoren den Druck in den Blutgefäßen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei einer Sepsis kann es im Rahmen von Flüssigkeitsverschiebungen zwischen Blutgefäßen und Gewebe zu einer Verminderung der Albuminkonzentration im Blut und dadurch zu gefährlichen Blutdruckabfällen kommen.
Querverweise: Liquor
- Sepsis
ALK-Gen
syn. anaplastische Lymphomkinase
Gen, das für die anaplastische Lymphomkinase (ALK) kodiert, einem Protein aus der Gruppe der Tyrosinkinasen; das Protein wird vorwiegend während der Embryonalentwicklung und kurz nach der Geburt gebildet und spielt vermutlich eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion des Nervensystems. Durch verschiedene Mechanismen kann das ALK-Gen zu einem Onkogen werden, das die Entwicklung bösartiger Tumoren fördert.
Querverweise: Gen
- Onkogen
- Protein
- Nervensystem
- Embryonalentwicklung
- Tyrosinkinase
Hauptinformationsseite:
Target”-Gruppe 1: Signalwege, die Zellwachstum und Zellreifung fördern
alkalische Phosphatase
(Abk.: AP)
Enzym in Leber, Knochen, Dünndarmschleimhaut, Gallenwegen; erhöht z. B. bei Knochen- und Lebermetastasen
Querverweise: Enzym
- Metastase
Alkalisierung
Bei einer Alkalisierung erhöht sich der pH-Wert. Der pH-Wert gibt an, ob eine Flüssigkeit sauer oder alkalisch (basisch) ist. Die Skala eines pH-Wertes reicht von 0 – 14. Ein pH-Wert von 0 – 6,9 gilt als sauer, 7 als neutral und von 7,1 – 14 als basisch.
Alkalose
Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts zugunsten der Basen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: bei zu schneller und aufgeregter Atmung (Hyperventilation); bei langdauerndem Erbrechen; bei zu hoher Zufuhr basischer Substanzen im Rahmen der Vorbeugung/Behandlung des Tumorlysis-Syndroms
Querverweise: Säure-Basen-Gleichgewicht
- Tumorlyse-Syndrom
Alkylantien
künstlich hergestellte (synthetische) Substanzen, die als Zytostatika eingesetzt die Vermehrung von Krebszellen verhindern; grundsätzlich wirken Alkylantien dadurch, dass sie feste Bindungen mit der DNA und/oder bestimmten Eiweißen im Zellkern eingehen, das Erbmaterial dadurch zerstören und dessen Vervielfältigung bei der Zellteilung verhindern.
Querverweise: Zellkern
- Zytostatika
- DNA
Allel
Als Allel bezeichnet man die verschiedenen Ausprägungen eines Gens auf den paarweise vorhandenen, weitgehend identischen (homologen) Chromosomen. Die zwei Allele eines Gens befinden sich jeweils an der gleichen Stelle (Genort) der homologen Chromosomen; eines stammt vom Vater, eines von der Mutter; ein Elternteil gibt also jeweils nur eines seiner beiden Allele an ein Kind weiter.
Querverweise: Gen
- Chromosom
Allergen
Substanz, die eine Allergie auslöst
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Penicillin, manche Zytostatika (wie z.B. die nickelhaltige Asparaginase und Carboplatin)
Querverweise: Allergie
- Zytostatikum
Allergie
krankmachende Überempfindlichkeit gegenüber Stoffen, die von außen mit dem Körper in Kontakt treten. Allergien entstehen aufgrund einer spezifischen Änderung der Immunitätslage; am häufigsten betroffen sind Haut und Schleimhäute.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Pollenallergie; Allergie gegen ein Medikament: z. B. Penicillin, manche Zytostatika
Querverweise: Allergen
- Immunität
- Zytostatika
allogen
hier: Spende zwischen zwei Menschen; die griechische Silbe allos- bedeutet anders, verschieden; genetisch unterschiedliche Individuen der gleichen Art
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: allogene Stammzelltransplantation
Querverweise: Transplantation
- allogene Stammzelltransplantation
Hauptinformationsseite:
Welche Arten der Stammzell-Transplantation gibt es?
allogene Stammzelltransplantation
(Abk.: allogene SZT)
Übertragung von Stammzellen von einem Spender auf einen Empfänger; Voraussetzung für eine allogene Transplantation ist, dass die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger weitestgehend übereinstimmen. Die Stammzellen werden aus dem Blut oder Knochenmark gewonnen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: spielt z. B. bei der Behandlung von Patienten mit Leukämien oder Leukämie-Rezidiven eine Rolle
Querverweise: allogen
- Rezidiv
- Stammzellen
- Knochenmark
- Leukämie
- Stammzelltransplantation
Hauptinformationsseite:
2. Allogene Blutstammzelltransplantation
Alopezie
Haarlosigkeit
Alpha-1-Fetoprotein
(Abk.: AFP)
Eiweiß, das im Dottersack, in der Leber des Fetus (fetale Leber) und im Verdauungstrakt (auch bei Erwachsenen) gebildet wird und im Serum nachweisbar ist; AFP ist während der Schwangerschaft und bei Säuglingen erhöht. Erhöhte AFP-Werte im Serum findet man u. a. aber auch bei Lebererkrankungen (wie Leberzirrhose und Hepatitis) und bestimmten Tumorerkrankungen (wie Leber-, Keimzell- und Pankreastumoren).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: AFP wird bei Lebertumoren (z. B. Hepatoblastomen) und anderen Tumoren (z. B. Keimzell- oder Pankreastumoren) als Tumormarker verwendet.
Querverweise: Dottersack
- Fetus
- Serum
- Tumormarker
- fetal
- Hepatoblastom
- Keimzelltumor
ALT
syn. ALAT, GPT
kurz für Alanin-Aminotransferase (auch ALAT); ALT ist ein Stoffwechsel-Enzym, das vor allem in Leberzellen vorkommt und häufig bei Blutuntersuchungen bestimmt wird, um eine Leber- oder Gallenwegserkrankung festzustellen. Gehört daher zu den so genannten "Leberwerten". Erhöhte ALT-Werte im Blut (Serum oder Plasma) weisen auf eine Lebererkrankung hin, bei der die Leberzellen geschädigt wurden. ALT oder ALAT (auch GPT, Glutamat-Pyruvat-Transaminase, genannt) gehört zur Stoffgruppe der Transaminasen und ist für den Eiweiß-/Zucker-Stoffwechsel von Bedeutung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Erhöhte ALT-Werte können u.a. bei bestimmten Lebererkrankungen (wie Lebertumoren oder -metastasen, Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose) vorkommen, aber auch durch Alkoholkonsum oder Medikamente verursacht sein, wie sie zum Beispiel im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt werden.
Querverweise: Enzym
- Serum
- Transaminase
- Blutplasma
- Hepatitis
- AST
- Leberwerte
ambulant
nicht-stationäre medizinische Versorgung: Der Patient bleibt für Diagnose- und/oder Behandlungsmaßnahmen nicht über Nacht in der medizinischen Einrichtung, sondern kann am selben Tag wieder nach Hause gehen.
Querverweise: Diagnostik
- stationär
Ambulanz
Krankenhausabteilung für die nicht stationäre medizinische Versorgung
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Nachsorge von onkologischen Patienten in der Poliklinik
Aminosäure
(Abk.: AS)
wichtigster Baustein von Eiweißen (Proteinen); es gibt so genannte nicht-essentielle und essentielle Aminosäuren. Letztere müssen dem Organismus mit der Nahrung zugeführt werden, da er sie nicht selbst bilden kann.
Querverweise: Protein
Ammoniak
(Abk.: NH3)
hier: Zellgift, das beim Menschen als Abbauprodukt von Aminosäuren vorkommt; es wird in der Leber durch Bildung von Harnstoff entgiftet. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff (N) und Wasserstoff (H). Es ist ein farbloses, giftiges Gas mit charakteristisch stechendem Geruch.
Querverweise: Aminosäure
- Harnstoff
Amplifikation
syn. hier: Genamplifikation
auch Genamplifikation; darunter versteht man eine Vervielfachung einzelner Gene oder Genomteile. Amplifikationen von Onkogenen (wie MYCN) stehen mit der Entstehung und/oder der Ausbreitung mancher Tumorerkrankungen im Zusammenhang;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: siehe Genamplifikation
Querverweise: Gen
- Genamplifikation
- Genom
- Tumor
Analgesie
Aufhebung der Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen als Krankheitsfolge oder infolge künstlicher Schmerzausschaltung durch Medikamente mittels Blockade der Schmerzleitung und/oder der Schmerzzentren
Querverweise: Anästhesie
Analyt
ist der Teil einer Laborprobe, der näher untersucht (analysiert) wird. In der Labormedizin bezeichnet Analyt die Messgröße.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Referenzintervalle/ Perzentilenkurven zu bestimmten Messgrößen wie Anzahl der Erythrozyten, Hämoglobin oder Hämatokritin (Labor-Analyten)
Querverweise: Erythrozyten
- Hämoglobin
- Hämatokrit
Hauptinformationsseite:
Referenzintervalle des erythrozytären Systems
Anämie
Blutarmut; Verminderung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) und/oder des Anteils der roten Blutkörperchen (Hämatokrit) im Blut unter den für ein bestimmtes Alter typischen Normwert. Zeichen einer Anämie sind z.B. Blässe, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlappheitsgefühl.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Anämie kann Zeichen einer Krebserkrankung, z. B. einer akuten Leukämie, sein. Sie kann auch Folge einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sein, die das Knochenmark beeinträchtigen (Knochenmarkdepression) und dann häufig Bluttransfusionen notwendig machen.
Beispiel / Bedeutung nicht bösartige Bluterkrankungen: Auch erworbene Blutkrankheiten (wie Fanconi-Anämie, Sichelzellkrankheit, Thalassämie) können von einer Anämie begleitet sein, ebenso langanhaltende chronische Erkrankungen.
Querverweise: Bluttransfusion
- Hämatokrit
- Hämoglobin
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
- Knochenmarkdepression
- Leukämie
Hauptinformationsseite:
Die Bestandteile des Blutes
Anamnese
Krankengeschichte, Entwicklung von Krankheitszeichen; im ärztlichen Anamnesegespräch mit dem Kranken werden Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden sowie eventuelle Risikofaktoren (z. B. Erbkrankheiten) erfragt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Anamnese-Erhebung ist ein wichtiger Bestandteil der Inititial- und Verlaufsdiagnostik sowie der Nachsorgeuntersuchungen.
Querverweise: Diagnostik
Anaplasie
Übergang höher differenzierter Zellen in weniger differenzierte Zellen; Bei Tumoren führt der Verlust der Differenzierung dazu, dass man nicht mehr erkennen kann, aus welchem Gewebe sie entstanden sind. Die fehlende Differenzierung ist Zeichen höhergradiger Bösartigkeit eines Tumors.
Querverweise: Differenzierung
- undifferenziert
- differenziert
Anästhesie
Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz-, Temperatur- und Berührungsreizen als Krankheitsfolge oder infolge einer medikamentösen Betäubung (Narkose) vor einem operativen Eingriff
Querverweise: Analgesie
- Narkose
Anästhesist
syn. Facharzt für Anästhesiologie, Facharzt für An
Facharzt, der u.a. für die Vorbereitung und Durchführung von Narkosemaßnahmen (Voll- und Teilnarkosen), für die Überwachung im Aufwachraum nach einer Operation, für die Schmerztherapie bei akuten und chronischen Schmerzen, für Intensivmedizin und Notfallmedizin zuständig ist.
Querverweise: Anästhesie
- Narkose
- Vollnarkose
Andrologie
Männerheilkunde; Lehre vom Bau und der Funktion der männlichen Geschlechtsorgane und deren Erkrankungen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Zytostatika können Spätschäden hinsichtlich der Funktion der männlichen Geschlechtsorgane verursachen. Entsprechend ist eine andrologische Beratung von Jugendlichen mit einer Krebserkrankung empfehlenswert.
Querverweise: Spermatogramm
- Spermienasservierung
Aneurysma
umschriebene, meist krankhafte Wandausbuchtung eines arteriellen Blutgefäßes oder der Herzwand
Angiographie
Darstellung von Blutgefäßen durch Injektion eines Röntgenkontrastmittels und anschließende Anfertigung von Serienbildern (Angiogramme)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen der Vorbereitung komplizierter Operationen ist manchmal eine Angiographie notwendig, um die Gefäße im Operationsgebiet darzustellen.
Querverweise: Injektion
- Operation
Ann-Arbor-Klassifikation
System zur Stadieneinteilung maligner Lymphome, v. a. von Hodgkin-Lymphomen und bestimmten Formen von Non-Hodgkin-Lymphomen
Querverweise: Morbus Hodgkin
- Non-Hodgkin-Lymphom
Anthrazykline
syn. Anthracycline
aus bestimmten Bakterienarten gewonnene oder künstlich hergestellte Substanzen; als Zytostatika eingesetzt, verhindern sie auf verschiedene Weise die Zellteilung; sie können außerdem die Zellmembran schädigen und dadurch bewirken, dass die Zelle abstirbt. Zu den Anthrazyklinen zählen z. B. Daunorubicin, Doxorubicin, Epirubicin, Idarubicin und Mitoxantron.
Hauptinformationsseite:
Zytostatika-Substanzgruppen
anti-
gegen-, entgegen, gegenüber
Anti-Thymozyten-Globulin
(Abk.: ATG) syn. Antithymozytenglobulin
Antikörper, der sich gegen T-Lymphozyten richtet und dadurch das Immunsystem unterdrückt. ATG kann im Rahmen einer allogenen (Stammzell-)Transplantation dem Patienten verabreicht werden, um eine Abstoßung des empfangenen Transplantats zu verhindern. Das in der Medizin eingesetzte Anti-Thymozyten-Globulin wird vom Pferd oder Kaninchen gewonnen.
Querverweise: Antikörper
- T-Lymphozyten
- Immunsystem
- allogene Stammzelltransplantation
antibakteriell
Maßnahme gegen die Besiedlung/Infektion durch Bakterien
Antibiotika
natürliche Stoffwechselprodukte von Bakterien, Pilzen, Algen, Flechten und höheren Pflanzen, die eine (z.T. spezifisch) wachstumshemmende oder zelltötende Wirkung gegenüber kleinsten Krankheitserregern und anderen Zellen haben und deshalb als Medikamente bei der Behandlung von Infektions- und/oder Krebserkrankungen eingesetzt werden;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Antibiotika werden in der Kinderkrebsheilkunde als Zytostatika, andere zur Behandlung von Infektionen oder einer Sepsis eingesetzt. Heutzutage werden viele Antibiotika synthetisch hergestellt.
Querverweise: Bakterien
- Infektion
- Sepsis
- Zelle
- Zytostatika
Antibiotikum
Antibiotika sind natürliche Stoffwechselprodukte von Bakterien, Pilzen, Algen, Flechten und höheren Pflanzen, die eine (z.T. spezifisch) wachstumshemmende oder zelltötende Wirkung gegen kleinste Krankheitserreger und andere Zellen haben und deshalb als Medikamente bei der Behandlung von Infektions- und/oder Krebserkrankungen eingesetzt werden
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Antibiotika werden in der Kinderkrebsheilkunde als Zytostatika, andere zur Behandlung von Infektionen oder einer Sepsis eingesetzt. Heutzutage werden viele Antibiotika synthetisch hergestellt.
Querverweise: Bakterien
- Infektion
- Sepsis
- Zytostatikum
Antiemetika
Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern bzw. mildern
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Viele Zytostatika verursachen Übelkeit und Erbrechen, die sich oft mit Antiemetika verhindern oder behandeln lassen (z.B. Ondansetron)
Querverweise: Zytostatika
Antiepileptikum
syn. Antikonvulsivum
Medikament zur Vorbeugung und/oder Unterbrechung von hirnorganischen Krampfanfällen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Patienten mit bestimmten Hirntumoren können z. B. Krampfanfälle erleiden (symptomatische Epilepsie). Diesen kann durch die längerfristige regelmäßige Einnahme von einzelnen oder einer Kombination von Antiepileptika (wie Carbamacepin, Phenytoin, Valproinsäure) in den meisten Fällen vorgebeugt werden. Der Serumspiegel eines Antiepileptikums sowie bestimmte Leberwerte und Elektrolyte sollten regelmäßig kontrolliert werden, insbesondere während einer Krebsbehandlung und/oder eines fieberhaften Infekts.
Querverweise: Elektrolyt
- Epilepsie
- Serum
- Hirntumor
- Krampfanfälle
Antifibrinolytika
blutungshemmende Substanzen; Antifibrinolytika sind Medikamente, die die Auflösung von Fibrin und damit die Entstehung von Blutungen hemmen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Antifibrinolytika werden teilweise bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Immunthrombozytopenie eingesetzt.
Querverweise: Fibrin
Hauptinformationsseite:
Immunthrombozytopenie (ITP)
Antigen
Substanz, die von außen kommt und dem Körper fremd erscheint; sie regt das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern an und kann eine allergische Reaktion auslösen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Zytostatika und/oder Antibiotika können bei manchen Kindern/Jugendlichen allergische Reaktionen hervorrufen, so dass die Gabe des entsprechenden Medikaments sofort abgebrochen und für zukünftige Behandlungen auf ein anderes mit ähnlicher Wirkung umgestellt werden muss.
Querverweise: Allergie
- Antibiotika
- Antikörper
- Immunsystem
- Zytostatika
Antihistaminika
syn. Histamin-Rezeptorblocker, Histamin-Rezeptoran
Medikamente, die die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächen oder aufheben. Antihistaminika werden bei der Behandlung von allergischen Reaktionen eingesetzt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Bluttransfusionen kann es beispielsweise zu allergischen Hautreaktionen (Urtikaria) kommen, die mit Antihistaminika behandelt werden.
Antikörper
syn. Immunglobuline
Eiweiße (Proteine) aus der Gruppe der Globuline, die das körpereigene Immunsystem als Abwehrreaktion auf eingedrungene Fremdstoffe bzw. fremdartige Strukturen (Antigene) bildet. Die Antikörper binden gezielt an diese Antigene und führen (auf verschiedene Weise) zur Beseitigung des Fremdkörpers. Antikörper werden von einer Gruppe der weißen Blutzellen, den B-Lymphozyten, produziert, die im Stadium der Antikörperproduktion als "Plasmazellen" bezeichnet werden.
Querverweise: Antigen
- Immunglobuline
- Immunsystem
- Protein
- B-Lymphozyten
Antimetabolite
künstlich hergestellte (synthetische) Substanzen. Sie ähneln körpereigenen Stoffwechselprodukten (Metaboliten) in ihrer chemischen Struktur, hemmen aber deren Stoffwechselweg; dadurch wird der biologische Prozess gestört.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Zu den Antimetaboliten gehören unter anderem Cytarabin, Mercaptopurin, Methotrexat und Thioguanin, gängige Zytostatika in der Kinderkrebsheilkunde.
Querverweise: Zytostatika
Hauptinformationsseite:
Zytostatika-Substanzgruppen
Antimykotika
Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen, die durch Pilze verursacht werden
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Pilzinfektionen können für immungeschwächte Patienten, zum Beispiel während einer Krebsbehandlung, lebensbedrohlich sein.
Antimykotikum
Mittel gegen Pilzerkrankungen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Während bestimmter Phasen einer Krebsbehandlung wird z.B. die regelmäßige Mundspülung mit dem Antimykotikum Amphothericin-B zur Vorbeugung von Pilzinfektionen der Mundschleimhaut empfohlen.
Antioxidans
Als Antioxidantien werden chemische Verbindungen bezeichnet, die freie Radikale unschädlich machen, in dem sie ihnen freiwillig ein oder mehrere Elektronen abgeben. Antioxidatiien selbst werden dadurch nicht selbst zu einem freien Radikal. Sie werden teils im Körper selbst gebildet oder können auch mit der Nahrung aufgenommen werden.
Antisepsis
Vorbeugung von Infektionen durch örtliche Vernichtung oder Hemmung von Erregern, z.B. durch Desinfektionsmittel
Querverweise: Infektion
antithrombotisch
einer Thrombose entgegenwirkend
Querverweise: Thrombose
Aphasie
Erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Schädigung (Läsion) in der dominanten, meist der linken, Großhirnhälfte des Gehirns. Eine Aphasie kann nach bestimmten Erkrankungen (zum Beispiel einem Tumor, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, entzündlichen Krankheiten, Gehirnblutung) nach abgeschlossenem Spracherwerb auftreten und mit Beeinträchtigungen unter anderem beim Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen einhergehen. Auch nichtsprachliche Bereiche können betroffen sein.
Apherese
syn. therapeutische Apherese, Blutwäsche
Verfahren, mit dem aus Blut oder Blutplasma ganz gezielt bestimmte Blutbestandteile oder krankheitsverursachende Substanzen entfernt werden. Dies geschieht außerhalb des Körpers (extrakorporal) mit Hilfe einer Apheresemaschine. Das gereinigte Blut bzw. Blutplasma wird anschließend wieder in den Körper zurückgeführt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen einer Stammzelltransplantation werden Stammzellen bzw. weißen Blutzellen (Leukozyten) mit Hilfe des Aphereseverfahrens aus dem Blutkreislauf des Spenders gewonnen.
Querverweise: Blutplasma
- Stammzelltransplantation
- Blutstammzellen
- Leukozyten
Aplasie
beschreibt den Umstand, dass zwar die Anlage eines Gewebes oder Organes vorhanden ist, jedoch keine Entwicklung desselben erfolgt;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Infolge einer Chemo- und/oder Strahlentherapie, insbesondere aber einer Knochenmark-/Blutstammzelltransplantation (z.B. im Rahmen einer Leukämiebehandlung) kann z. B. das Knochenmark seine blutbildende Funktion verlieren (so genannte Knochenmarkaplasie). Die Zeit, in der die Bildung von Blutzellen brachliegt, wird als „Aplasie-Phase“ (Zelltief) bezeichnet. / Sehr seltene angeborene Gefäßfehlbildungen können mit einer Aplasie bestimmter Blutgefäße (meist Venen) einhergehen und dadurch eine Thrombose verursachen.
Querverweise: Thrombose
- Vene
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
- Knochenmark
- Leukämie
- Stammzelltransplantation
- Knochenmarkaplasie
aplastische Anämie
(Abk.: AA)
Versagen der Knochenmarksfunktion mit stark eingeschränkter Bildung bestimmter weißer Blutzellen (Granulozyten) sowie roter Blutzellen und Blutplättchen; Kennzeichen sind erhöhte Blutungs- und Infektneigung sowie Blutarmut (Anämie). Patienten mit aplastischer Anämie haben ein erhöhtes Risiko, an einer akuten myeloischen Leukämie zu erkranken. Die aplastische Anämie kann angeboren (z. B. Fanconi-Anämie) oder erworben sein.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Kindesalter liegt meist eine schwere aplastische Anämie (SAA) vor. Es handelt sich dabei um eine seltene Erkrankung, die i.d.R. plötzlich aus völliger Gesundheit heraus auftreten kann. Die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt.
Querverweise: akute myeloische Leukämie
- Anämie
- Fanconi-Anämie
- Granulozyten
Apoptose
programmierter Zelltod; Form des Zelltodes, der durch verschiedene Mechanismen in der Zelle durch diese selbst ausgelöst wird; dies kann auf natürliche Weise im Rahmen der Zellalterung geschehen, aber auch z. B. als Reaktion auf eine Zellschädigung (etwa durch Zytostatika, Strahlentherapie).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das natürliche Einsetzen des programmierten Zelltodes und/oder die dazu notwendigen Mechanismen sind in vielen Tumor-/Krebszellen gestört.
Querverweise: Zelle
- Zytostatikum
- Strahlentherapie
aregeneratorisch
syn. aregenerativ
sich nicht erneuernd. Die Neubildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark ist gestört. Eine Retikulozytopenie (Penie = Verminderung) ist das wichtigste Kennzeichen einer aregeneratorischen Anämie.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei der Diamond-Blackfan-Anämie (DBA) ist Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark gestört; dies ist ein Beispiel für eine aregeneratorische Anämie.
Querverweise: Retikulozyten
- aplastische Anämie
- Erythrozyten
Hauptinformationsseite:
Diamond-Blackfan-Anämie (DBA)
Arterie
(Abk.: A.) syn. Schlagader, Pulsader
pulsierendes Blutgefäß, das Blut vom Herzen wegführt; Arterien des so genannten großen Körperkreislaufs transportieren sauerstoffreiches, helles Blut vom Herzen zu den zu versorgenden Organen. Die Arterien des Lungenkreislaufs (oder kleinen Kreislaufs) führen sauerstoffarmes Blut vom Herzen der Lunge zu, wo es wieder mit Sauerstoff beladen wird.
Die größte Arterie beim Menschen ist die Hauptschlagader (Aorta).
arteriell
die Arterien betreffend (Blutgefäße, die das Blut vom Herzen wegführen)
Querverweise: Arterie
Arteriosklerose
syn. Atherosklerose, "Arterienverkalkung"
Erkrankung der Arterien, die mit einer Gefäßverengung einhergeht; diese entsteht dadurch, dass sich Blutfette, Blutgerinnsel, Bindegewebe und Kalk in den Gefäßwänden der Arterien ablagern. Folgen der Arteriosklerose können Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.
Asparaginase
Asparaginase wird überwiegend in der Therapie der akuten lymphoblastischen Leukämie eingesetzt. Leukämiezellen (Lymphoblasten) benötigen das Eiweiß Asparagin, um sich zu vermehren.Sie können es -im Gegensatz zu anderen Körperzellen- nicht selbst herstellen. Asparaginase erniedrigt den Anteil des im Blut vorhandenen Asparagins und
Asparaginsäure
syn. Aminobernsteinsäure
nicht-essentielle Aminosäure, die wichtig bei Entgiftungsprozessen in der Leber ist
AST
syn. ASAT, GOT
kurz für Aspartat-Aminotransferase (AST, ASAT), einem Stoffwechsel-Enzym, das u.a. in Leberzellen und Herz- und Skelettmuskelzellen vorkommt. Es wird häufig bei Blutuntersuchungen bestimmt, um eine Leber- oder Gallenwegserkrankung festzustellen. Gehört daher zu den so genannten "Leberwerten". Sind die AST-Werte im Blut (Serum oder Plasma) erhöht, kann dies Folge einer Lebererkrankung, aber auch eines Herzinfarkts oder einer Skelettmuskelerkrankung sein. Ein gleichzeitiger Anstieg von AST und ALT (einem weiteren Leberwert) deutet immer auf eine Schädigung von Leberzellen hin.
AST oder ASAT (auch GOT, Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, genannt) gehört zur Stoffgruppe der Transaminasen und ist für den Eiweiß-/Zucker-Stoffwechsel von Bedeutung.
Querverweise: Enzym
- Serum
- Transaminase
- Blutplasma
- ALT
- Leberwerte
Astrozyten
syn. Sternzellen, Astroglia
Hauptform der Gliazellen im Zentralnervensystem; benannt nach ihrem stern- bzw. spinnenförmigen Aufbau (von griech. astron = Stern). Die Fortsätze dieser Zellen bilden Grenzmembranen zur Gehirnoberfläche (bzw. Pia mater) und zu den Blutgefäßen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Aus Astrozyten können ZNS-Tumoren entstehen, die Astrozytome genannt werden. Sie gehören zu den Gliomen.
Querverweise: Gliazellen
- Zentralnervensystem
- Astrozytom
- Gliom
- ZNS-Tumor
Astrozytom
von Astrozyten (einer Unterform der Gliazellen) abstammender Tumor des Zentralnervensystems; gehört zu den so genannten Gliomen
Querverweise: Gliazellen
- Gliom
- Tumor
- Zentralnervensystem
Aszites
syn. Bauchwassersucht
krankhafte Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle; größere Flüssigkeitsmengen machen sich durch eine schmerzlose Schwellung des Bauches bemerkbar. Hervorgerufen wird eine Aszites dadurch, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in die Bauchhöhle übertritt. Die Ursache dafür können verschiedene Krankheiten sein, zum Beispiel Tumorerkrankungen mit Befall des Bauchraumes oder eine Bauchfellentzündung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei einem Non-Hodgkin-Lymphom mit Lymphknotenbefall im Bauchraum kann es beispielsweise zu einer Aszites kommen.
Querverweise: Non-Hodgkin-Lymphom
- Lymphknoten
Ataxia teleangiectatica
(Abk.: AT) syn. Ataxia teleangiectasia; Louis-Bar-Syndrom, Boder-Sedgwick-Syndrom
erbliche Erkrankung; sie ist v.a. gekennzeichnet durch eine Degeneration des Zentralnervensystems (ZNS), eine Beinträchtigung des Immunsystems (Immundefekt), ein erhöhtes Krebsrisiko und erweiterte Blutgefäße von Augen und Haut (sog. Teleangiektasien). Die Degeneration des ZNS geht mit verschiedenen neurologischen Störungen einher, z.B. Bewegungsstörungen (Ataxie) und abnormen Augenbewegungen. Der Immundefekt verursacht häufig wiederkehrende Infektionen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Menschen mit Ataxia teleangiectatica haben ein erhöhtes Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken: Etwa 10 % aller Patienten entwickeln eine bösartige Erkrankung, vor allem Leukämien, Lymphome und bestimmte ZNS-Tumoren. Auf zellulärer Ebene zeigt sich ein Defekt von DNA-Reparatursystemen und eine erhöhte Chromosomenbrüchigkeit. Diese führt wiederum zu Chromosomenveränderungen und, damit einhergehend, zu Störungen der Zellzykluskontrolle.
Querverweise: Ataxie
- Gendefekte (vererbbare)
- Hirntumor
- Immundefekt
- Immunsystem
- Infektion
- neurologisch
- Zentralnervensystem
- erbliche Krebssyndrome
Ataxie
Störung der Koordination von Bewegungsabläufen, z.B. durch ein nicht (mehr) exakt funktionierendes Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen zur Durchführung einer bestimmten Bewegung (Asynergie) oder durch falsche Abmessung von Zielbewegungen (Dysmetrie)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bei Erkrankungen von Kleinhirn- und/oder Rückenmark (z.B. Ataxia teleangiectatica) oder bei Tumoren in diesen Bereichen kann es beispielsweise zu Gangstörungen kommen. Oder die Friedreich-Ataxie (auch Morbus Friedreich): Erkrankung des ZNS, die zu einer fortschreitenden Schädigung des Nervensystems und zu Bewegungsstörungen führt
Querverweise: Ataxia teleangiectatica
- Hirntumor
- Kleinhirn
- Rückenmark
- ZNS
Ätiologie
Lehre von den Ursachen einer Krankheit; Ursache für die Entstehung einer Krankheit
Atom
griechisch: unteilbar; kleinste Einheit der Materie, bestehend aus einem positiv geladenen Kern und einer negativen (Elektronen-)Hülle
Audiogramm
syn. Tonaudiogramm, Hörkurve
Hörtest; grafische Darstellung des subjektiven Hörvermögens von Tönen; im Audiogramm aufgezeichnet wird die Hörempfindlichkeit eines Menschen in verschiedenen Frequenzbereichen. Die Untersuchung erfolgt unter Mithilfe des Patienten. Mit Hilfe des Audiogramms können Schweregrad, Art und Ursache einer Hörstörung festgestellt werden. Für jedes Ohr wird ein eigenes Audiogramm erstellt, i. d. R. vom HNO-Arzt. Ein von der Norm abweichendes Audiogramm lässt auf eine Erkrankung des Ohres schließen. Das Audiogramm ist eines von zahlreichen Verfahren zur Gehöruntersuchung (Audiometrie).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Hörvermögen kann als Folge der Behandlung von Krebserkrankungen beeinträchtigt sein; insbesondere eine hohe Strahlendosis bei Schädelbestrahlungen und bestimmte Zytostatika (z. B. Platinsubstanzen wie Cisplatin, Carboplatin) können langfristig zu Hörschäden führen. Regelmäßige Hörprüfungen gehören daher bei manchen Krebserkrankungen (z. B. Hirntumoren) zu den gängigen Untersuchungen im Rahmen der Erst- und Verlaufsdiagnostik sowie der Nachsorge.
Querverweise: Audiometrie
- Symptom
Audiometrie
Verfahren zur Untersuchung der Gehörfunktion mit speziellen Tongeneratoren, die einzelne Frequenzen mit bestimmter Lautstärke erzeugen; es dient unter anderem der Diagnose von Erkrankungen der Hörorgane. Man unterscheidet subjektive und objektive audiometrische Verfahren. Beispiel eines subjektiven audiometrischen Verfahrens ist das Tonaudiogramm (Audiogramm). Es erfordert die Mithilfe der Person, deren Gehör untersucht werden soll.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Hörvermögen kann als Folge der Behandlung von Krebserkrankungen beeinträchtigt sein; insbesondere eine hohe Strahlendosis bei Schädelbestrahlungen und bestimmte Zytostatika (z. B. Platinsubstanzen wie Cisplatin, Carboplatin) können langfristig zu Hörschäden führen. Regelmäßige Hörprüfungen gehören daher bei manchen Krebserkrankungen (z.B. Hirntumoren) zu den gängigen Untersuchungen im Rahmen der Erstl- und Verlaufsdiagnostik sowie der Nachsorge.
Querverweise: Diagnostik
- Zytostatikum
- Strahlentherapie
- Audiogramm
Austauschtransfusion
syn. Blutaustauschtransfusion
Blutübertragung (Bluttransfusion), bei der das gesamte Blut eines Patienten durch das Blut eines Spenders ersetzt wird. Eine Austauschtransfusion erfolgt, um den Empfänger von schädlichen Bestandteilen im Blut zu befreien.
Querverweise: Bluttransfusion
Autismus
Als Autismus wird eine tiefgreifende Entwicklungsstörung bezeichnet, die sich meist schon im frühen Kindesalter bemerkbar macht. Betroffene Kinder haben u.a. Schwierigkeiten beim Aufbau mitmenschlicher Beziehungen, sie meiden soziale Kontakte, können sich oft nicht gut verständlich machen, nehmen Gefühlsregungen falsch wahr und zeigen stereotype Verhaltensweisen. Es werden verschiedene Arten von Autismus mit verschiedenen Schweregraden unterschieden. Autismus gilt als angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns.
autoimmun
Reaktion des Abwehrsystems (Immunsystem) gegen körpereigenes Gewebe (mehr siehe Autoimmunkrankheit)
Querverweise: Autoimmunkrankheit
- Immunsystem
Autoimmunkrankheit
Krankheit, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet; Der Begriff "Autoimmunkrankheit" umfasst eine große Anzahl von Erkrankungen, die alle durch eine ähnliche Entstehung gekennzeichnet sind. Das Abwehrsystem des Menschen (Immunsystem) spielt dabei eine zentrale Rolle. Es schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen, wie Viren, Bakterien und anderen Fremdstoffen. Bei Autoimmunkrankheiten kommt es aus unterschiedlichen Gründen zu einer Ausrichtung des Abwehrsystems gegen körpereigenes Gewebe: Teile des eigenen Körpers werden als „fremd“ angesehen, bekämpft und beseitigt. Autoimmunkrankheiten können, je nach Zielvorgabe, jedes Organ des menschlichen Körpers betreffen. Ein solcher Fehlangriff des Abwehrsystems besteht ohne Behandlung in der Regel lebenslang und kann zur vollständigen Zerstörung des betroffenen Organs führen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Blutkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen beruhen auf Autoimmun-Reaktionen, wie zum Beispiel die Immunthrombozytopenie (ITP) oder auch die Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA).
Querverweise: Immunsystem
- Bakterien
- Viren
autolog
Die griechische Silbe „auto-" bedeutet „selbst“; übereinstimmend, vom selben Individuum.
Querverweise: autologe Stammzelltransplantation
autologe Stammzelltransplantation
(Rück-)Übertragung von Blutstammzellen, z. B. nach einer Chemo- oder Strahlentherapie; der Patient erhält dabei eigene Zellen zurück, die ihm zuvor aus Knochenmark oder Blut entnommen wurden (Eigenspende).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine autologe Stammzelltransplantation kann z. B. bei bestimmten Patienten mit Lymphom, einem Neuroblastom, Weichteilsarkom oder Hirntumor in Frage kommen.
Querverweise: autolog
- Lymphom
- Hirntumor
- Knochenmark
- Neuroblastom
- Stammzelltransplantation
- Weichgewebesarkome
- Blutstammzellen
Hauptinformationsseite:
1. Autologe Blutstammzelltransplantation
autonomes Nervensystem
syn. vegetatives Nervensystem; viszerales Nervensystem
Teil des Nervensystems; setzt sich aus zwei Anteilen, dem Sympathicus und dem Parasymphaticus, zusammen und dient der unbewussten und unwillkürlichen (d. h. der vom Willen weitgehend unabhängigen) Steuerung der inneren Organe und damit zahlreicher lebenswichtiger Vorgänge, z. B. Atmung, Verdauung, Blutdruckregulation, und Wasserhaushalt. Nervenfasern des vegetativen Nervensystems gibt es in fast allen Körperorganen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Teilfunktionen des autonomen Nervensystems können durch bestimmte Tumoren (z. B. manche ZNS-Tumoren) beeinträchtigt sein. Oft entstehen Neuroblastome im Bereich des autonomen Nervensystems (Grenzstrang).
Querverweise: Grenzstrang
- sympathisches Nervensystem
- Neuroblastom
- Zentralnervensystem
- parasympathisches Nervensystem
- ZNS-Tumor
Hauptinformationsseite:
Das vegetative Nervensystem
Autosom
Chromosom, das nicht an der Bestimmung des Geschlechts beteiligt ist (Nicht-Geschlechtschromosom). Es gibt in menschlichen Körperzellen 22 solcher Chromosomenpaare. Sie werden auch als Körperchromosomen bezeichnet.
Querverweise: Chromosom
autosomal
die Autosomen betreffend; als Autosomen werden in der Genetik alle Chromosomen außer den Geschlechtschromosomen bezeichnet. Beim Menschen sind es die Chromosomen 1-22, die bei Mann und Frau gleich aussehen.
Querverweise: Chromosom
- Genetik
- Autosom
autosomal-dominant
Art der Vererbung, z. B. bei angeborenen Erkrankungen; dabei manifestiert sich eine Erkrankung oder ein Merkmal, sobald ein Gen (Allel) verändert ist. Autosomal bedeutet, dass die Vererbung über Gene auf nicht-geschlechtsbestimmenden Chromosomen (Autosomen) erfolgt; d.h. der Vererbungsweg ist vom Geschlecht unabhängig. Dominant bedeutet, dass bereits ein von einem Elternteil vererbtes krankhaft verändertes Gen (Allel) ausreicht, damit die Erkrankung beim Kind in Erscheinung tritt (selbst wenn das zweite Gen (Allel) des Chromosomenpaars unverändert, d.h. gesund ist. Das kranke Gen ist somit dominierend. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Erbkrankheit an die Nachkommen weitervererbt wird, beträgt, wenn ein Elternteil betroffen ist, bei jeder Schwangerschaft 50 %. Sind beide Elternteile erkrankt oder hat ein Elternteil zwei veränderte Allele, erhöht sich das Vererbungsrisiko für die Kinder.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche angeborene Erkrankungen, zum Beispiel Rhabdoidtumoren, die infolge einer Keimbahnmutation (Rhabdoid-Tumor-Dispositions-Syndrom) entstehen, werden autosomal-dominant vererbt. Dies gilt auch für bestimmte erbliche Erkrankungen, die mit Blutkrankheiten (wie schweren Neutropenien) einhergehen.
Querverweise: Allel
- Gen
- Neutropenie
- Syndrom
- Chromosom
- autosomal
- Autosom
- Keimbahnmutation
autosomal-rezessiv
Art der Vererbung, z. B. für angeborene Erkrankungen; die jeweilige Erkrankung tritt nur auf, wenn beide Eltern das betroffene, krankhaft veränderte Gen an ihre Nachkommen weitergeben. Erbt das Kind nur ein verändertes Gen vom Vater oder von der Mutter, erkrankt es nicht, ist selbst aber Überträger für das veränderte Gen und somit für die Erkrankung. Die Vererbung erfolgt über Gene auf nicht-geschlechtsbestimmenden Chromosomen (Autosomen), d.h. es handelt sich um einen vom Geschlecht unabhängigen Vererbungsweg. Bei einem autosomal-rezessiven Erbgang beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung bei den Nachkommen auftritt, bei jeder Schwangerschaft 25%.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Manche Blutkrankheiten wie die angeborene Kugelzellenanämie oder auch angeborene Stoffwechselerkrankungen, die mit Blutkrankheiten wie schweren Neutropenien einhergehen, werden autosomal-rezessiv vererbt.
Querverweise: Allel
- Chromosomen
- Gen
- Neutropenie
- autosomal
- Autosom
Azinuszellkarzinom
bösartiger Tumor, der aus bestimmten Drüsenzellen (Azinuszellen) der Speicheldrüsen hervorgeht; Azinuszellen finden sich in den Drüsengängen verschiedener Organe, vor allem in den Speicheldrüsen der Unterkiefer, aber auch in der Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Lunge.
Querverweise: Karzinom